Die Skript-Aufseherin Mamie Mitchell, die bei dem Western «Rust» mitarbeitete, hat am Mittwoch in Los Angeles eine Klage eingereicht. Bei einer Pressekonferenz mit der Star-Anwältin Gloria Allred beschrieb Mitchell unter Tränen den Schock am Set nach dem Pistolenschuss, der von Schauspieler Alec Baldwin (63) abgegeben wurde und eine Kamerafrau tödlich verletzte. Mitchell hatte kurz danach per Notruf den Rettungsdienst alarmiert.
In der Klage behauptet Mitchell: «Alec Baldwin hat absichtlich, ohne triftigen Grund oder Entschuldigung, eine geladene Waffe abgefeuert, obwohl die bevorstehende Szene, die gefilmt werden sollte, das Abfeuern einer Schusswaffe nicht erforderte.»
Baldwin habe «Russisches Roulette» gespielt
Laut der Klage seien am Set viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet worden. Unter keinen Umständen hätte scharfe Munition am Drehort sein dürfen. Baldwin habe es unterlassen, selber zu prüfen, ob die angereichte Waffe ungefährlich war. Allred warf dem Star fahrlässiges Verhalten vor. Baldwin habe «Russisches Roulette» gespielt, als er die Waffe bediente, ohne sie zuvor zu prüfen.
Die Mandantin habe sich in der Schusslinie befunden. Der traumatische Vorfall habe bei ihr «körperlichen und emotionalen Schaden» ausgelöst. Mitchell sei nun nicht mehr in der Lage ihren langjährigen Beruf auszuüben. Die Klägerin verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe.
Noch eine Klage gegen Baldwin
Vorige Woche hatte der Beleuchter Serge Svetnoy gegen Hauptdarsteller und Produzent Baldwin und andere Mitarbeiter Klage mit dem Vorwurf von fahrlässigem Verhalten eingereicht.
Bei dem Dreh auf einer Filmranch in Santa Fe (New Mexico) wurde am 21. Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins (42) tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza (48) an der Schulter getroffen. Baldwin hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Die Polizei prüft derzeit, wie es dazu kommen konnte. (SDA/euc)
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