Auf dem Naturhof Waltwil in Wengi BE herrscht geschäftiges Körnlipicken. 2000 Hühner – darunter eine Handvoll Güggel – leben auf dem Hof von Fabienne Meier (33) und Thomas Reinhard (36). Noch. Denn Meier und Reinhard suchen ein neues Daheim für einen Grossteil der Federtiere. Bisher produzierten die beiden auf ihrem Hof unter anderem Eier, nun wollen sie aus der tierischen Produktion aus- und auf eine mehrheitlich pflanzliche Landwirtschaft umsteigen.
Normalerweise werden Legehennen nach ein bis eineinhalb Jahren geschlachtet und durch neue, jüngere Hühner ersetzt. Im August wäre es auch auf dem Hof Waltwil wieder so weit. Diesmal jedoch soll alles anders werden. Neue Hühner haben Meier und Reinhard keine eingestallt, die bisherigen möchten sie nicht auf die Schlachtbank schicken.
Hühnerliebende Privatpersonen gesucht
Nur: Auf dem Hof bleiben können nicht alle Hühner – das lassen Platz und das neue Konzept nicht zu, das dem Federvieh ein würdiges Leben ermöglichen möchte. Darum sucht das Bauernpaar nun Privatpersonen, die bereit sind, den restlichen Hühnern ein schönes Daheim anzubieten – am besten in kleinen Gruppen. Für mehr als die Hälfte der Tiere konnte bereits ein neues Zuhause gefunden werden, 700 Hühner suchen noch eines. Dieses sollten sie in der ersten Augustwoche beziehen können. Hof Narr, ein Lebenshof, der Bäuerinnen und Bauern beim Umstieg auf eine pflanzliche Landwirtschaft unterstützt, organisiert die Umplatzierung.
«Wie schön ist es, ein paar Hühnern den Frieden zu schenken und ihnen beim Entdecken der Welt zuzuschauen?», schreibt der Hof Narr dazu auf seiner Website. Na, Lust auf ein paar neue gefiederte Freundinnen im Garten?