Johann Rupert (70) ist der reichste Mann Südafrikas. Sein Vermögen beläuft sich auf rund acht Milliarden Dollar. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, flog Rupert bereits im Dezember in die Schweiz, um sich mit der Corona-Impfung von Pfizer/Biontech behandeln zu lassen.
Zuerst wollte er sich in einer Luzerner Klinik impfen lassen, doch dieser Versuch scheiterte. Schliesslich bekam Rupert die erste Dosis im Impfzentrum in Frauenfeld TG – noch vor dem offiziellen Impfstart am 12. Januar.
«Im Rahmen der Testimpfung»
Die Hirslanden-Gruppe, die im Kanton Thurgau den Exklusiv-Zuschlag für die Durchführung der Corona-Impfungen erhalten hatte, machte das Ganze möglich. Sie bestätigt dem Bericht zufolge Ruperts Corona-Impfung. Der Südafrikaner, der zur Kategorie der Risikopatienten zähle, habe aus Gründen der Transparenz in dieser Angelegenheit autorisiert, «seine Impfung im Rahmen der Testimpfung zu bestätigen». Pikant: Rupert selbst ist über ein Firmengeflecht an der Hirslanden-Gruppe beteiligt.
Der Unternehmer ist jedoch erst 70 Jahre alt und dürfte in der Schweiz offiziell noch nicht geimpft werden. Denn hierzulande können sich in der Startphase der Impfkampagne nur Personen ab 75 Jahren zur Behandlung anmelden. Ausserdem ist nicht bekannt, an welchen Vorerkrankungen Rupert leiden soll. Wie ein Hirslanden-Sprecher gegenüber dem «Tages-Anzeiger» mitteilte, seien an die Testimpfungen keine behördlichen Auflagen gebunden gewesen.
Nicht gewusst, dass Rupert eine der Testpersonen ist
Auch der Thurgauer SVP-Politiker und Gesundheitsdirektor Urs Martin bestätigt, dass die Hirslanden-Gruppe die Erlaubnis des Kantons hatte, vor dem offiziellen Start die Impfung an Testpersonen ihrer Wahl zu verabreichen. Vor seiner politischen Tätigkeit war Martin selber für die Hirslanden-Gruppe tätig – als Leiter Public Affairs.
Dass Johann Rupert eine dieser Testpersonen war, habe er vorgängig aber nicht gewusst. Inzwischen wurde Rupert sowie den anderen elf Testpersonen bereits der zweite Impftermin bestätigt. (bra)