Darum gehts
- Flugzeugabsturz in La Punt: Dreiköpfige Familie aus Dänemark stirbt
- Graubünden verzeichnet die meisten Todesopfer bei Flugunfällen in der Schweiz
- Seit 2010: 125 Tote bei 65 Flugunfällen in der Schweiz
Nur zwei Minuten nach dem Start vom Flugplatz Samedan verunglückte am Montagabend nördlich von La Punt Chamues-ch GR ein Flugzeug. Der Absturz geschah in bewohntem Gebiet. Das einmotorige Propellerflugzeug des Typs Extra EA-400 brannte vollständig aus. An Bord: eine kleine Familie aus Vater, Mutter und Sohn, sie sterben bei dem Unglück. Sie waren am 13. März aus Dänemark angereist und wollten am Montagabend zurück in ihre Heimat fliegen.
Dieser tragische Absturz reiht sich in eine Serie von Flugzeugunglücken im Kanton Graubünden. Total sind in der Schweiz seit 2010 bei 65 Flugunfällen 125 Personen ums Leben gekommen. Dies geht aus Statistiken der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervor. Das grösste Unglück dieses Zeitraums war das der Absturz der historischen Ju-52 2018 bei Flims GR mit 20 Todesopfern.
«Flüge in den Bergen für Piloten viel anspruchsvoller als im Flachland»
Die meisten Unfälle gab in dieser Zeit gabs zwar im Kanton Wallis. Doch die meisten Todesopfer verzeichnete der Kanton Graubünden. Bei neun Flugunfällen verloren seit 2010 insgesamt 36 Menschen ihr Leben. Aber warum? Was macht den den Südosten der Schweiz so gefährlich für Piloten?
«Es gibt keine Evidenz, dass gerade der Kanton Graubünden gefährlicher ist für den Flugverkehr als andere Kantone. Generell sind Flüge in den Bergen für Piloten viel anspruchsvoller als im Flachland», sagt Christian Schubert vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) zu Blick.
Gebirgseinweisung für Samedan
Schnelle Wetterwechsel, starke Auf- und Abwinde sowie das bergige Gelände stellen Piloten vor eine Herausforderung. Schubert weiter: «Kommen im Sommer noch heisse Temperaturen dazu, dann verfügen zum Beispiel Motorflugzeuge wegen der geringeren Luftdichte über weniger Leistungsreserven. Besonders gefährlich ist das für Piloten aus dem Ausland, die meist nur unzureichend im Gebirgsflug ausgebildet sind.»
Damit Piloten genau wissen, wie sie gut durch die Alpen kommen, gibt es beim Flugplatz Samedan sogar eine Gebirgseinweisung, die Pflicht ist und seit 2011 gilt.