Im Winter haben Einbrecher Hochsaison. Kein Wunder: Die Bedingungen sind ideal. Es wird früh dunkel. Und gerade rund um Weihnachten und Silvester sind viele nicht zu Hause. Genau dann schlagen die Diebe zu – und das nicht zu knapp.
Letztes Jahr gab es in der Schweiz zum ersten Mal seit zehn Jahren plötzlich eine Zunahme der Einbruch- und Einschleichdiebstähle. Ein Plus von 14 Prozent!
Der Grund: die Corona-Lockerungen. Wegen der Pandemie waren wir gezwungen, zu Hause zu bleiben. Doch inzwischen sind die Massnahmen passé. Und das freut auch die Einbrecher.
Nirgends so viele Einbrüche wie im Kanton Zürich
Nicht überall in der Schweiz schlagen Einbrecher gleich häufig zu, wie die Zahlen vom Bundesamt für Statistik (BfS) für das Jahr 2022 zeigen. Insgesamt gab es letztes Jahr 35'732 Einbruch- und Einschleichdiebstähle.
Nirgends gab es so viele Einbrüche wie im Kanton Zürich – und zwar mit Abstand. Insgesamt 6935. Zum Vergleich: Im Kanton Waadt gab es letztes Jahr 3955 Einbrüche. Dicht gefolgt vom Kanton Genf mit 3334. Danach folgen die Kantone Aargau (3145), Bern (3126) und St. Gallen (1729).
Überhaupt nicht zu mögen scheinen Einbrecher die Kantone Nidwalden (78), Uri (69) und Appenzell Innerrhoden (20).
Diese Tage lieben Einbrecher besonders
Dabei gibt es nicht nur Unterschiede, was die Kantone betrifft, sondern auch bestimmte Wochentage, wie eine Analyse der Mobiliar zeigt. Die Versicherung hat Meldungen über Schäden durch Einbruch und Diebstähle zu Hause ausgewertet.
Mit dem Ergebnis: Gerade am Donnerstag, Freitag und Samstag wird vermehrt eingebrochen. Dabei entstehen im Durchschnitt Kosten von 4200 Franken.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, geben die Schweizer Polizeistationen folgende Tipps, um sich vor Einbrechern zu schützen.
Alles abschliessen
Der erste Punkt ist klar: Sämtliche Haus- oder Wohnungstüren immer abschliessen. Fenster sollten nicht schräggestellt werden. «Rollläden sind meist nur als Sicht- und Witterungsschutz konzipiert und schützen nicht vor einem Einbruch», schreibt die Kantonspolizei Bern auf ihrer Seite.
Anwesenheit simulieren
Wenn Licht brennt, suchen Einbrecher sich lieber ein anderes Ziel. Schliesslich wollen sie in Ruhe auf Diebestour gehen und nicht von den Bewohnern dabei erwischt werden. Auch, wenn man nicht zu Hause ist, kann man Anwesenheit simulieren. Und zwar mit einer Zeitschaltuhr. «Zusätzlich können Bewegungsmelder die Aussenbereiche des Grundstücks beleuchten, denn Einbrecherinnen und Einbrecher stehen nicht gerne im Rampenlicht», sagt Stefan Schmitt von der Kantonspolizei Basel-Stadt zu Blick.
Vorsicht mit Informationen
Ein schönes Wochenende in den Bergen oder Ferien im Ausland. Auch wenn die Vorfreude gross ist, gerade solche Informationen sollten lieber nicht im Internet geteilt werden. Dasselbe gilt für die Zeit, in der man weg ist. Statt Bilder vom Strand inklusive Standort auf den sozialen Medien zu teilen, lieber warten, bis man wieder zu Hause ist.
Sich verbünden
Um sich gut zu schützen, kann es helfen, sich mit den Nachbarn zu verbünden. Denn mehr Augen und Ohren sind gerade in der dunklen Jahreszeit gut. Gibt es verdächtige Geräusche oder Personen am Abend oder in der Nacht, kann ein Nachbar zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Und nicht nur das: Bei längerer Abwesenheit kann der Briefkasten schnell mal voll werden. Das wissen auch Einbrecher. Deswegen sollte man den Nachbarn darum bitten, den Briefkasten zu leeren.
Alarmanlage installieren
Eine Kamera an der Fassade kann Einbrecher schon abschrecken. Sollte sich ein Dieb trotzdem versuchen, die Türe oder das Fenster zu öffnen, und ein Alarmsignal ertönt, flüchten in der Regel sogar die hartnäckigen Einbrecher.
Kostenlose Beratung der Polizei
Die Polizei bietet eine kostenlose Beratung an, wie man sein Zuhause am besten einbruchsicher macht. Hierfür kommen Experten vorbei, um die Lage zu analysieren. In der Regel dauert ein Termin bis zu einer Stunde.
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