Drei Tage frei und Sonne satt: Das verlängerte Wochenende und gutes Wetter an Pfingsten locken viele zu einer Kurzreise in den Süden. Doch wer in Italien oder im Tessin etwas Dolce Vita erleben will, muss Geduld und Zeit auf die Packliste setzen – denn auch dieses Wochenende droht am Gotthardtunnel Stau.
Am Freitagnachmittag und Samstagvormittag prognostiziert der Touring Club Schweiz (TCS) basierend auf den Daten der vergangenen Jahre jede Menge Verkehr. 2022 standen Reisende bis zu 14 Kilometer im Stau. Das entspricht einem Zeitverlust zweieinhalb Stunden. Vor allem am Samstag ab elf Uhr rechnet der TCS mit langem Stau.
In der Nacht auf Sonntag wird sich der Stau voraussichtlich nicht auflösen. Der TCS empfiehlt deshalb am Samstagmorgen früh loszufahren oder Ausweichrouten zu nutzen. Auf dem Weg zurück wird am Montagabend und Dienstagvormittag mit dem meisten Stau gerechnet – im letzten Jahr standen Kurzurlauber maximal sechs Kilometer im Stau und verloren etwa eine Stunde.
Klima-Aktivisten nutzen Gotthard als politische Bühne
Länger könnte es gehen, wenn die Klima-Kleber auftauchen. Bereits an Karfreitag hatten sich Aktivisten von Renovate am Gotthardtunnel festgeklebt und Autofahrern einen Zeitverlust von über drei Stunden beschert. Auch am Auffahrtswochenende gingen erneut Klima-Aktivisten auf die Strasse – diesmal jedoch, ohne den Verkehr zu behindern. Selbst Mitglieder der moderaten Bewegung Operation Libero rannten über die Autobahn und verteilten Süssigkeiten und Flyer.
Laut eigener Aussagen wollen die Klima-Kleber dieses Mal aber nicht zuschlagen. «Während Pfingsten sind keine Aktionen geplant», sagt Renovate-Sprecherin Cécile Bessire zu Blick. Man konzentriere sich derzeit auf Ausbildungen und interne Angelegenheiten, erklärt sie. Die Aktion am Gotthard in der Vergangenheit habe sich aber gelohnt. Dadurch sei das Thema Klimawandel in den Fokus gerückt. Operation Libero hat sich auf Anfrage von Blick bislang noch nicht geäussert.
«Während Pfingsten sind keine Aktionen geplant»
Trotzdem: Die Kantonspolizei Uri hat aus den vergangenen Aktionen gelernt. «Aufgrund unserer gemachten Erkenntnisse haben wir das polizeiliche Dispositiv angepasst», sagt Kapo-Sprecher Gustav Planzer zu Blick. Weitere Angaben könne er nicht machen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der meidet den Gotthard am bestens sowieso. Der TCS empfiehlt Reisenden ab einer Wartezeit von einer Stunde Alternativrouten. Wer aus dem Raum Zürich und aus der Ostschweiz in den Süden will, kann die San Bernardino-Route (A13) nutzen. Reisende aus dem Mittelland können durch den Lötschberg oder den Simplon fahren. Dabei sollte aber dringend geprüft werden, ob die Pässe offen sind.
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