Drei Viertel der Personen, die in der Schweiz und in Liechtenstein seit Beginn der Corona-Pandemie ihr Leben wegen des Virus verloren haben, starben seit Anfang Oktober 2020. Etwa die Hälfte davon lebten in einem Alters- und Pflegeheim.
Dies geht aus einem Bericht hervor, den das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag veröffentlicht hat. Demnach starben insgesamt mehr Männer (54 Prozent) als Frauen (46 Prozent). Über 90 Prozent der Verstorbenen waren älter als 70 Jahre und die Mehrheit von ihnen litt an mindestens einer Vorerkrankung.
Inzidenz der Todesfälle höher als in Deutschland
Von den insgesamt über 10'000 Personen in Spitalpflege wurden 14 Prozent auf einer Intensivstation behandelt, wovon 28 Prozent verstarben. Das Medianalter der auf Intensivstationen Verstorbenen lag bei 74 Jahren.
Über die gesamte Epidemie betrachtet verzeichnet die Schweiz gemäss Bericht eine Inzidenz der Todesfälle von 106 pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit hat sie eine höhere Inzidenz als der Durchschnitt der europäischen Ländern (104,8). Die Inzidenz der Todesfälle in der Schweiz ist etwas höher als in Deutschland und Österreich und den Niederlanden, aber tiefer als Italien, Spanien und Frankreich.
Zwei Phasen der Übersterblichkeit
Die Todesfälle aufgrund des Coronavirus führten im vergangenen Jahr in der Schweiz zu zwei Phasen der Übersterblichkeit. Das Bundesamt für Statistik (BFS) weist eine solche im Frühjahr (März/April 2020) aus sowie eine seit Herbst (Ende Oktober 2020) bis Ende Januar 2021.
Die Übersterblichkeit in der zweiten Phase war höher als jene in anderen besonderen Phasen während der letzten zehn Jahre. Solche Übersterblichkeiten gab es etwa während Grippesaisons oder in einem Hitze-Sommer.
Der Bericht stützt sich auf Daten mit Stand 19. Februar. In der Schweiz sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 9300 Personen in Zusammenhang mit dem Virus verstorben. Am Freitag vor einem Jahr starb die erste Person an den Folgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus. (SDA/bra)
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