Überschwemmungen, Hagelkörner so gross wie Golfbälle und massenhaft Blitze: Ein Gewitterspektakel zog am Montagabend über der Schweiz hinweg. Der Star der Show war eine sogenannte Superzelle.
Diese sind sehr selten: «Schweizweit gibt es zwischen einer und zehn Stück pro Jahr», sagt der Meteorologe Roger Perret von Meteo News zu Blick. Bereits am Sonntag trieb eine erste Superzelle ihr Unwesen, so Perret: «Die Superzelle war sogar noch stärker als am Montag, mit noch mehr Blitzen und Regen.»
«Zwischen einer und zehn Stück jährlich»
Das veranschaulicht eine Blitz-Statistik, die Meteo News auf Twitter teilte: Während sich am Sonntag 46′000 Blitze lösten, waren es am Montagabend nur 16′800. Am meisten Blitze konnten am Montagabend in Zürich beobachtet werden.
Neben starken Regenfällen, Hagel und vielen Blitzen, ist es charakteristisch für eine Superzelle, dass sie sich aus der Hauptströmung des Gewitters loslöst, erklärt Perret: «Superzellen ziehen üblicherweise nach rechts – also von Westen nach Osten, während die Hauptströmung meist Richtung Norden oder Nordosten wandert.»
Dritte Superzelle?
Am Montag sei die Superzelle im Berner Oberland entstanden und über die Regionen Luzern, Zug und den Zürichsee weiter nach Osten bis hin zum Bodensee gewandert, so der Meteorologe.
Die beiden Superzellen vom Sonntag und Montag hinterliessen vor allem in der Region Bern, die Innerschweiz und Freiburg grosse Verwüstung. Erste Schätzungen der Versicherung Alliance Suisse gehen von 30 Millionen Franken Schaden aus. Die grössten Schäden entstanden durch Hagelkörner an Autos und durch Überschwemmungen in Kellern und Tiefgaragen.
Damit eine Superzelle entstehen kann, braucht es Hitze und Feuchtigkeit: «Je heisser es ist, desto mehr Energie ist vorhanden und desto besser kann sich eine Superzelle bilden – ab grössenordnungsmässig etwa 25 Grad kann es dazu kommen», erklärt Perret. Diese Woche könne es deswegen höchstens am Mittwoch unter Umständen zu einer weiteren Superzelle kommen. (SDA/aua)