Trotz strengem Gesetz
Schweizer kaufen weiterhin jede Menge Waffen

Bis zu drei Millionen Gewehre sollen Schätzungen zufolge in der Schweiz im Umlauf sein. Tendenz steigend. Trotz dem revidierten Waffengesetz.
Publiziert: 15.10.2021 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2021 um 15:29 Uhr
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Waffen stehen bei Schweizern und Schweizerinnen hoch im Kurs.
Foto: Keystone

Immer mehr Menschen in der Schweiz decken sich mit Waffen ein! Im vergangenen Jahr haben über 30'000 Gesuchstellerinnen und -steller eine Bewilligung erhalten, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Und das, obwohl im Mai 2019 das revidierte Waffengesetz angenommen wurde. Seit dem 15. August 2019 sind verschiedene Waffengattungen verboten. So können unter anderem halbautomatische Waffen mit grossem Magazin nur noch mit einer Ausnahmebewilligung erworben werden.

Doch die neue Regel hält die Bürger nicht davon ab, Pistole und Gewehre zu kaufen. In den vergangenen zwei Jahren war nämlich kein Rückgang des Schusswaffenbesitzes zu verzeichnen.

Vor der Abstimmung hatten sich wohl besonders viele Menschen noch einen Waffenerwerbsschein sichern wollen. Dies erklärt die Rekordzahl der ausgestellten Scheine im Jahr 2019 – nämlich 34'000.

Kein Abflauen vom Waffen-Boom

Berücksichtigt man die aktuellen Hürden im Vergleich zu 2019 und rechnet die Ausnahmebewilligungen dazu, kann man die aktuellen über 30'000 Scheine mit der damaligen Rekordzahl praktisch gleich setzen. Von einem Abflauen des Waffenbooms in der Schweiz könne deshalb keine Rede sein, sagt Urs Leuthard, Leiter des Waffenbüros des Kantons Aargau zum «Tages-Anzeiger».

Die Zahlen aus Bern und Zürich bestätigen die Annahme. In Zürich wurden sogar ohne das Dazurechnen der Ausnahmebewilligungen praktisch gleich viele Scheine verteilt: 5362 im Jahr 2019 und 5178 im Jahr 2020.

Ohne Corona wären die Zahlen noch höher

Und das, obwohl im Corona-Jahr sämtliche Waffenbörsen und viele Schiessanlässe im Land abgesagt wurden und die Händler ihre Läden schliessen mussten. Sprecherin der Kantonspolizei Graubünden, Anita Senti, ist überzeugt, dass ohne die Pandemie die Zahlen wohl noch höher wären.

Laut verschiedenen Schätzungen dürften sich derzeit zwischen 2,5 und 3 Millionen Gewehre und Pistolen in Privatbesitz befinden, schreibt der «Tages-Anzeiger». (man)

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