«Die Stange hat uns sehr gefehlt!»
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Terrassen wieder offen:«Die Stange hat uns sehr gefehlt!»

Trotz Bise liessen sich die Gäste nicht zweimal bitten. Für Sitzplätze gab es sogar Warteschlangen
Käfele, sünnele, aperöle

Die Corona-Massnahmen werden gelockert. Endlich durften die Restaurants und Bars am Montag ihre Terrassen für Kunden wieder öffnen. Und das bei strahlendem Sonnenschein.
Publiziert: 19.04.2021 um 22:09 Uhr
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Aktualisiert: 25.04.2021 um 18:34 Uhr
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Dank der Corona-Lockerungen können ab Montag, wie hier in Lugano, die Beizen ihre Terrassen für die Gäste öffnen.
Foto: keystone-sda.ch
Johannes Hillig

Ein grosser Schritt zurück ins Leben. Ein Durchschnaufen, ein Stück Normalität. «Es hat mir schon sehr gefehlt», sagt Albert Studer (71) zu Blick und nimmt einen grossen Schluck Bier. Der Thurgauer sitzt am Montag im Restaurant Fischerhaus in Kreuzlingen TG und geniesst die Frühlingssonne. Mit der Freude ist der Senior nicht allein. In dem Biergarten herrscht eine ausgelassene Stimmung. Auch Geschäftsführer Reto Eppenberger (47) ist überglücklich, dass er wieder Gäste willkommen heissen kann. Und das Wetter spielte den ganzen Tag über mit. Sonne satt.

Nicht nur in Kreuzlingen. Auch in Winterthur ZH sassen bereits am Morgen erste Gäste in den Aussenbereichen der Cafés. Die Kälte machte die Sache jedoch etwas ungemütlich. Dick in Winterkleider eingepackt wärmten sich die wenigen Hartgesottenen an ihren Kaffeetassen.

Gastronomen hatten einiges zu tun

Im Kleinbasel fanden sich erste Stammgäste schon vor der Öffnung vor ihrem Lokal ein, um endlich wieder einmal den obligaten Morgenkaffee gemeinsam unter freiem Himmel zu geniessen. Trotz bewölktem Himmel und eher tiefen Temperaturen schon recht gut frequentiert waren auch Terrassen der Restaurants entlang dem Kleinbasler Rheinufer.

Teilweise beträchtlich war der Ansturm auf die Aussenterrassen in Thun BE. Am Vormittag um 11.30 Uhr war bereits der halbe Thuner Mühleplatz voller Gäste, und das Servierpersonal hatte einiges zu tun. Der Platz ist das Epizentrum der Stadt für geselliges Beisammensein unter freiem Himmel – das war schon vor Corona so.

In der Stadt Bern waren die Aussenbereiche verschiedener Restaurants an diesem kühlen, aber sonnigen Montagmittag gut besetzt. Während in Bern an der sogenannten Front, dem von Restaurants und Cafés gesäumten Bereich hinter dem Bundesplatz, wegen Baustellen eher wenig los war, wehte über dem angrenzenden Waisenhausplatz von überall her der Duft von Pizza und Pasta und Mittagsmenüs.

Gegen Mittag gab es kaum freie Tische

In Luzern haben viele Menschen am Montagmittag bei einem Salat, einem Hamburger oder einem Kaffee auf der Terrasse einer Beiz die Sonne und die gelockerten Corona-Massnahmen genossen. Nicht so genau nahmen es die Kundinnen und Kunden vielerorts mit der Vorschrift, dass die Maske nur zum Essen und Trinken abgestreift werden darf.

Fast schon geschäftig wie im Sommer war es am verkehrsfreien Mühlenplatz. Die dortigen Restaurants verfügen über grosszügige Aussenflächen, und ein guter Teil des Platzes wird von der Mittagssonne erwärmt.

Kaum freie Tische gab es am Mittag auch an Luzerns prominentester Gastromeile, am rechten Reussufer. Auch hier konnten die Gäste nicht nur das erste Zmittag in einer Beiz seit langem geniessen, sondern auch die Sonne.

Strassenmusikanten brachten Leben in die Gassen

In der Churer Innenstadt öffnete ein beträchtlicher Teil der Restaurants seine Aussenbereiche. Zahlreiche Menschen trotzten einer knackigen Brise und genossen die immer wieder zwischen den Wolken hervorbrechende Sonne. Viele liessen es sich trotz nur knapp frühlingshafter Temperaturen nicht nehmen, draussen warme Mahlzeiten zu verzehren. Die Restaurant- und Caféterrassen waren über Mittag gut zur Hälfte besetzt.

Auch in St. Gallen haben sich die Aussenbereiche der Cafés in der Innenstadt bei 12 Grad und sonnigen Aufhellungen erst nach dem Mittag gefüllt. Mit Sonnenbrillen und Wolldecken genossen die Menschen gut gelaunt ihren Kaffee. Auch die ersten Strassenmusikanten brachten Leben in die Gassen der Altstadt.

Das Wetter spielt den Beizern in die Karten

Am Morgen hatte sich die Öffnung der Gartenbeizen noch zögerlich angedeutet. Etliche Lokale rund um den Bahnhof, beim Marktplatz und im Klosterviertel verzichteten am Montag noch auf die Öffnung ihrer Aussenbereiche.

Ruhiger was es in Aarau, wo kein Ansturm auf die geöffneten Terrassen zu verzeichnen war. Über die Mittagszeit waren vor den grösseren Restaurants längst nicht alle Tische mit Gästen besetzt. Einzelne Betriebe blieben geschlossen.

Das angekündigte Frühlingswetter mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein dürfte den Terrassenbetreibern in Restaurants und Bars in den kommenden Tagen aber in die Hände spielen.

Wer sich setzen wollte, musste erst mal warten

In Bellinzona kam es bereits zu Wartezeiten. Auf der bei Touristen beliebten Piazza Collegiata war am Mittag jeder Platz besetzt. Passend zur fast schon überschwänglichen Stimmung auf der sonnenbestrahlten Piazza waren drei Musikanten, die vom Tessiner Radio und Fernsehen RSI gefilmt wurden.

Touristen und Einheimische, welche keinen Platz gefunden hatten, warteten am Rand der Piazza auf einen freien Tisch. Das Servicepersonal des nahen Caffè musste sich schon fast einen Weg bahnen durch die vielen Anwärter auf einen Tisch an der Sonne.

Der Bundesrat hatte den für viele überraschend umfangreichen Öffnungsschritt am vergangenen Mittwoch beschlossen. Damit durften am Montag neben den Restaurant-Terrassen und Fitnesscentern auch Kinos, Theater und Sportstadien unter strikten Vorgaben wieder öffnen. (SDA/jmh)

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