Es war nass, kalt und ungemütlich. Doch die Sauwetter-Tage sind vorbei. Am Wochenende lacht die Mai-Sonne vom Himmel– und wie. Bis zu 27 Grad werden erwartet.
Und das dürfte viele Wanderer und Ausflügler ins Freie locken. Die Corona-Zahlen sinken, Entspannung macht sich breit. Die Bedingungen sind dazu perfekt. Und einen Anlass gibt es auch noch. Am Sonntag ist Muttertag, was gibt es da Schöneres, als mit dem Mami im Freien den Tag zu geniessen.
Bereits letztes Jahr gab es im Mai einen Ansturm. Am Auffahrtswochenende strömten unzählige Menschen auf den Mythen bei Schwyz SZ. Ein Leser beschrieb die Szenen als «Ameisenhaufen.» Die Wege zum 1898 Meter hohen Gipfel waren voll. Ähnliche Szenen spielten sich in der ganzen Schweiz ab. Der Naturpark Gantrisch im Kanton Bern war ebenfalls gut besucht. Noch nie waren so viele Wanderer unterwegs wie vergangenes Jahr.
Polizei ist auf Ausflügler-Ansturm vorbereitet
Nun sieht es ganz so aus, als ob der nächste Ansturm bevorsteht. Die Kantonspolizeien sind auf jeden Fall wachsam. Man werde präsent sein und die Situation beobachten, teilen die Behörden auf Anfrage von Blick mit. «Gegen einen Ausflug in die Natur und an die Sonne ist nichts einzuwenden», sagt Christoph Gnägi von der Kantonspolizei Bern zu Blick. Allerdings sollten weiterhin die Corona-Massnahmen eingehalten werden. «Die Umsetzung liegt auch im eigenen Interesse jedes und jeder Einzelnen.»
Letztes Jahr musste die Polizei im Glarnerland die Zufahrtsstrasse zum Klöntalersee bereits gegen Mittag dichtmachen, weil schon alle Parkplätze in der Ausflugsregion besetzt waren. Schon am Vormittag wurde die Kantonsstrasse Näfels-Obersee gesperrt.
Auch dieses Wochenende könnte das passieren. «Sobald der Verkehr mit der vorhandenen Infrastruktur nicht mehr bewältigt werden kann, muss die Zufahrt ins Klöntal oder zum Obersee eingeschränkt werden», so Daniel Menzi von der Kantonspolizei Glarus. Die Sicherheit stehe im Vordergrund. Ziel sei es, die Verkehrswege für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge jederzeit offen zu halten.
«Ich gehe davon aus, dass es die Ausflügler ans Wasser zieht»
Während die Polizei sich auf das Sommer-Wochenende vorbereitet, freuen sich die Gastronomen natürlich über die sonnigen Aussichten. Allerdings dürfen sie weiterhin nur die Terrassen bewirtschaften. Der Platz ist also begrenzt. Und: Im Vergleich zum letzten Jahr ist es noch in höher gelegenen Gebieten noch frisch. Vereinzelt liegt noch Schnee. Das Gipfel-Restaurant auf dem Grossen Mythen hat noch geschlossen. Auch die beliebte Aescher-Hütte im Kanton Appenzell-Innerhoden empfängt noch keine Gäste.
Gleiches gilt für den Naturpark Gantrisch. Letztes Jahr zog es jede Menge Wanderer dorthin. Erst letzte Woche hat es dort geschneit – bis zu einem halben Meter hoch. «Einen Wanderer-Ansturm wie letztes Jahr erwarten wir nicht», sagt Ramona Gloor vom Naturpark Gantrisch zu Blick.
Trotzdem erwartet sie, dass Gäste kommen werden. «Ich gehe davon aus, dass es die Ausflügler ans Wasser zieht und die Sense- und Schwarzwasserschlucht ein beliebtes Ausflugsziel sein werden.» Gloor verweist auf ein besonderes Angebot. «Ein Bio-Laden in Schwarzenburg verkauft verschiedene Grillsäckli, damit sich die Gäste auf ihrem Ausflug verpflegen können.» Kostenpunkt: zwischen 20 und 55 Franken.
Wandern, grillieren oder einfach nur sünnelen. Für was man sich auch entscheidet. Das Wochenende wird auf jeden Fall ein Traum. Hoffentlich ohne Dichtestress.