Thomas Burkhardt (59) hat eine seltene Blutgruppe, die jedem verabreicht werden kann
«Ich habe 31 Liter Blut gespendet»

Schon 70 Mal hat Thomas Burkhardt (59) in seinem Leben Blut gespendet. Der Mann mit der seltenen Blutgruppe Null-Negativ erzählt anlässlich des Weltblutspendetages, was ihn zu so vielen Spenden motiviert hat.
Publiziert: 14.06.2023 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 13:56 Uhr
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Thomas Burkhardt hat die seltenste Blutgruppe.
Foto: Luisa Ita
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Luisa ItaRedaktorin «Food»

Thomas Burkhardt (59) aus Biel BE gehört einer Minderheit an: Der Marketing-Direktor des EHC Biel hat die Blutgruppe null negativ, die nur bei sechs Prozent der Bevölkerung vorkommt. Die Blutgruppe ist ein absoluter Sonderfall: Während die Träger selbst nur Blut von der exakt selben Blutgruppe annehmen können, ist das Null-Negativ-Blut quasi ein Universal-Mittel: Es kann jedem Mensch verabreicht werden.

«Ich habe schon früh erfahren, wie speziell diese Blutgruppe ist», erinnert sich Burkhardt. «Mein Vater hatte dieselbe Blutgruppe. Als ich noch ein kleiner Bub war, wurde er jeweils mitten in der Nacht ins Spital geordert, um Blut zu spenden.» Deswegen habe er auch schon früh die Wichtigkeit einer Blutspende erkannt: «Und als ich die Rekrutenschule absolviert habe, habe ich das erste Mal selbst gespendet.» Er habe nicht viel überlegen müssen, bevor er gepiekst worden sei: «Es war für mich selbstverständlich, dass ich es einmal ausprobiere.»

Schon 70 Mal Blut gespendet!

Bei einem Mal blieb es aber nicht: Von da an sei der Bieler regelmässig spenden gegangen. «Es hat mir ein gutes Gefühl gegeben: Ich kann mit wenig Aufwand Menschenleben retten», so der Eishockey-Fan. «Ausserdem bin ich im Notfall oder bei einer Krankheit unter Umständen plötzlich selbst auf Bluttransfusionen angewiesen. Daher macht es für mich nur Sinn, auch selbst zu spenden.»

Unterdessen dürfte der 59-Jährige über 30 Liter gespendet haben: «Ich war schon etwa 70 Mal Blutspenden.» Das ist tatsächlich überdurchschnittlich oft, denn bei guter Gesundheit können Männer nur gerade vier Mal und Frauen drei Mal pro Jahr Vollblut spenden.

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«Die Nadel ist wirklich kaum zu spüren»

Bei all diesen Spenden habe Burkhardt nie schlechte Erfahrungen gemacht: «Es wurde mir nie schwindelig, auch sonst hatte ich keine Probleme, nachdem mir Blut abgenommen wurde.» Dass manche Menschen ein wenig Bammel vor dem Spenden haben, kann er verstehen. Er beschwichtigt jedoch: «Die Nadel ist wirklich kaum zu spüren, man kann 20 Minuten auf dem Sessel entspannen, kriegt danach ein Sandwich umsonst und hat ohne grossen Aufwand etwas Gutes getan.»

Burkhardt nutzt auch seinen Job, um Menschen zum Blutspenden zu bewegen: «Wir veranstalten jeweils Blutspende-Aktionen mit dem EHC-Biel, um möglichst viele Menschen zu einer guten Tat zu überzeugen.» Jemandem, der noch nie Blut gespendet hat, empfiehlt der Universalspender: «Am besten begleitet man jemanden, der bereits Blut gespendet hat. Dann sieht man direkt, wie der Hase läuft und dass man wirklich keine Angst haben muss.» Und: «Beim Einstich weggucken!»

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