Polizei verhaftet dank Zivilisten einen der vier Räuber
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Leservideo aus Lugano zeigt:Polizei verhaftet dank Zivilisten einen der vier Räuber

Vereitelter Raub in Lugano TI
Warum die Ermittler das Juweliergeschäft erneut betraten

Eine Untersuchung im Fall des vereitelten Raubüberfalls im Juli dies Jahres auf einen Juwelier in Lugano sollen neue Erkenntnisse bringen. Konkret geht es um den beteiligten 48-jährigen Serben. Er gilt für die Behörden als der gefährlichste des Raub-Quartetts.
Publiziert: 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 11:13 Uhr
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Zwei Velo-Polizisten stellten die Täter, als diese im Juni versuchten, einen Juwelier im Zentrum Luganos auszurauben.
Foto: zVg

Auf einen Blick

  • Neue Ermittlungsmassnahmen im Fall des vereitelten Raubs in Lugano im vergangenen Juni
  • Gutachten soll neue Erkenntnisse zu einem der Täter bringen
  • Täter sollen Teil der berüchtigten «Pink Panther»-Bande sein
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Daniel MacherRedaktor News

Am helllichten Tag hatten im Juli dieses Jahres mehrere Männer versucht, eine Bijouterie im Zentrum Luganos auszurauben. Das Verbrechen konnte jedoch vereitelt werden: Zwei vorbeifahrende Velo-Polizisten stellten die Männer – inklusive einer Rangelei zwischen einem der Polizisten und einem Täter, bei der auch ein Schuss abgegeben wurde. 

Bis heute gab es fünf Festnahmen im Zusammenhang mit der Tat. Die letzte, im Oktober, war ein Österreicher (49). Ihm wird vorgeworfen, in der Planungsphase des Raubüberfalls logistisch mitgewirkt und am Tattag als Fahrer fungiert zu haben.

Die Ermittlungen dauern noch an

Bei den anderen vier Mittätern handelte es sich um Männer zwischen 34 und 48 Jahren – zwei aus Kroatien, zwei aus Serbien. Die Ermittler glauben, dass sie mit der kriminellen Gruppe «Pink Panther» verbunden sind oder dieser zumindest nahestehen. Das Quartett sitzt derzeit im Gefängnis, die Ermittlungen dauern an.

Die «Pink Panther» sind eine auf Schmuckdiebstähle spezialisierten Bande, auf deren Konto schon mehrere zum Teil spektakuläre Überfälle gehen. Die Taten werden stets minuziös vorbereitet und in kürzester Zeit durchgezogen. «In fünfzig Sekunden weg» ist ihr Markenzeichen. Die Mitglieder sind oft Militärangehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien. 

Gutachten soll neue Erkenntnisse bringen

Vergangenen Donnerstag gingen die Ermittler erneut in das Juweliergeschäft, wie die Tessiner Zeitung «Corriere del Ticino» berichtet. Eine Ermittlungsmassnahme hiess es. Konkret geht es um eine Inspektion, «im Rahmen technisch-wissenschaftlicher Untersuchungen zur Rekonstruktion der Sachverhaltsdynamik veranlasst». Tatsächlich ist ein Gutachten im Gange.

Das Gutachten soll Erkenntnisse liefern, wie einer der Täter – es geht um einen Serben (48) – mit der Waffe in der Hand zum Zeitpunkt des Eingreifens der beiden Polizisten handelte.

Bereits für andere Tat verurteilt

Der Mann gilt den Ermittlern als der gefährlichste des Quartetts. Er war es, der bewaffnet versuchte, mit der Beute zu fliehen, bevor er durch den Polizisten mit Unterstützung von mutigen Passanten verhaftet werden konnte. Leservideos zeigten, wie zunächst zwei Polizisten mit Pistolen vor dem Laden stehen. Dann läuft offenbar einer der drei mutmasslichen Täter aus dem Geschäft. Später kommt es zur Festnahme.

Der Osteuropäer ist zudem wegen eines Raubüberfalls im Kanton Waadt im Jahr 2019 zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, während einem zweiten Mann ein weiterer Raubüberfall vorgeworfen wurde, der sich Mitte März in Genf ereignete.

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