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Italien öffnet wieder Restaurants, Bars und Geschäfte
Tessin fordert Schnelltests an den Grenzen zu Italien

Seit Montag sind die Lombardei und der Piemont wieder «gelbe Zone». Neben der Öffnung von Gastronomie, Einzelhandel und Kultur sind auch Schweizer Shopper wieder willkommen.
Publiziert: 02.02.2021 um 12:10 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2021 um 17:53 Uhr
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Sorgt wieder für Ärger: Der Grenzverkehr aus und nach Italien. Jetzt dürfen Tessiner wieder unkontrolliert ins Land, um einkaufen zu gehen. Mit den Einkaufstaschen könnten die privaten Pendler auch den Virus wieder ins Land schleppen, fürchtet der Tessiner Staatsrat.
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Myrte Müller

Ein dampfender Espresso an der Bar. In die Trattoria Zmittag gehen. Durch die Boutiquen ziehen. Freunde und Verwandte in die Arme schliessen. Alles das, was im Tessin zurzeit nicht möglich ist, darf man nun nur wenige Kilometer hinter der italienischen Grenze. Zumindest bis 22 Uhr. Dann gilt noch immer die Ausgangssperre. Die Gastronomie hat bis 18 Uhr auf.

Seit Montag, dem 1. Februar, sind auch die Lombardei und der Piemont wieder «gelbe Zone». Der Grenzverkehr in Richtung Italien fliesst wieder.

Auch wer zwischen Schweiz und Italien pendelt – auch privat –, muss für die Einreise weder einen negativen Corona-Test noch einen triftigen Grund vorzuweisen. Das lockt viele Tessiner ins neue italienische Corona-Paradies.

Im Tessin werden derweil die Corona-Schrauben angezogen

Dem Tessiner Staatsrat hingegen macht Italiens neue «Normalität» grosse Sorgen. Der Südkanton steckt noch mitten im Lockdown. Während die Italiener wieder vieles öffnen, werden in der Schweiz die Corona-Schrauben angezogen.

So muss seit gestern jeder, der die Maskenpflicht missachtet, mit Bussen von 50 bis 200 Franken rechnen. An eine Öffnung der Restaurants, Boutiquen, Kinos und Museen oder gar an sportliche Veranstaltungen ist noch lange nicht zu denken. Zu gross ist die Angst, zu einem Hotspot der hochansteckenden britischen oder südafrikanischen Corona-Variante zu werden.

Eilbrief von Bellinzona nach Bern

In einem dringenden Brief an den Bundesrat fordert der Tessiner Staatsrat Massnahmen, die eine weitere grenzüberschreitende Ausbreitung des Virus zu verhindern. So erklärt Norman Gobbi (43) im «Corriere del Ticino»: «Wir müssen noch in dieser Woche den nicht notwendigen Grenzverkehr einschränken.» Zu den Massnahmen, auf welche die kantonale Regierung drängt, gehört der Corona-Schnelltest für jeden, der nach einem Italien-Ausflug wieder heimkehrt.

Zudem soll der Einkauf im italienischen Grenzgebiet für Schweizer verboten werden. Ebenso untersagt werden sollten Restaurant-Besuche beim Nachbarn. Diese Massnahmen sollten dann bis frühestens Ende Februar gültig sein.

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