Swissmedic-Direktor über laufendes Zulassungsverfahren
«Wir sagen nicht, dass Astrazeneca ein schlechter Impfstoff ist»

In Europa wird der Astrazeneca-Impfstoff zunehmend gestoppt. Grund sind Bedenken wegen Thrombosefällen. In der Schweiz läuft das Zulassungsverfahren derweil weiter. Swissmedic-Direktor Raimund Bruhin äussert sich zum nun zum Impfstoff.
Publiziert: 18.03.2021 um 09:39 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2021 um 16:55 Uhr
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Swissmedic-Direktor Raimund Bruhin über das laufende Zulassungsverfahren des Astrazeneca-Impfstoffs in der Schweiz.
Foto: keystone-sda.ch

Der Astrazeneca-Impfstoff ist derzeit im Kreuzfeuer. In Europa wird die Impfung in zahlreichen Ländern gestoppt, in Grossbritannien hingegen schwört man auf das Vakzin. Derweil wird in der Schweiz weiter seine Zulassung geprüft.

Swissmedic-Direktor Raimund Bruhin sagt zur «Aargauer Zeitung»: «Wir haben die Zulassungsunterlagen geprüft und festgestellt, dass bei den klinischen Zulassungsstudien von Astrazeneca noch nicht ausreichend belastbare Daten vorliegen.» Deshalb konnte der Impfstoff bisher noch nicht zugelassen werden.

Firma muss beweisen, dass es ein «guter Impfstoff» ist

Eine Zulassung sei vor Ostern definitiv unwahrscheinlich. Das liege jedoch ausschliesslich an der Datenlage. Der Swissmedic-Direktor sagt auch: «Wir sagen nicht, dass dies ein schlechter Impfstoff ist. Wir sagen nur, dass die Firma uns gegenüber noch nicht ausreichend belegen konnte, dass es ein guter Impfstoff ist.»

Bei den bisher in der Schweiz zugelassenen Impfstoffen gegen Covid-19 seien der Swissmedic aussagekräftige Ergebnisse aus klinischen Studien mit vielen Teilnehmern zur Verfügung gestanden. Bei Astrazeneca sei dies bisher nicht der Fall.

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Swissmedic mit Astrazeneca in Kontakt

Swissmedic steht mit Astrazeneca in einem regelmässigen Austausch. Das sei Bestandteil einer rollenden Zulassung. Die Aufsichtsbehörde habe letzte Woche ein grösseres Datenpaket vom schwedisch-britischen Impfstoffhersteller erhalten und analysiere es nun.

Wie kam es zum Astrazeneca-Stopp?

In Europa wurde die Impfung mit Astranzenca breitflächig gestoppt. Bei vereinzelten Geimpften sind Blutgerinnsel aufgetreten. Diese führen meist zu Thrombosen oder Lungenembolien. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, ist jedoch mangels Daten nicht klar. (euc/SDA)

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