SVP-Politiker Daniel Wäfler in albanischer TV-Show
«Gut über Albaner zu sprechen, war gefährlich»

Der SVP-Politiker Daniel Wäfler ist in der albanischen «Fol Shqip Show» aufgetreten. Mit den Moderatoren Altin Marku und Marash Pulaj hat er unter anderem über seine Erfahrungen im Kosovo gesprochen.
Publiziert: 15.04.2023 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2023 um 21:23 Uhr
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SVP-Politiker Daniel Wäfler ist in der albanisch-schweizerischen Show «Fol Shqip» aufgetreten.
Foto: Nedim Canhasi
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Qendresa LlugiqiReporterin News

Mit den albanischen Worten «Mirë se ju gjeta» (auf Deutsch: Schön, euch zu treffen) begrüsst SVP-Politiker Daniel Wäfler die Zuschauer der albanisch-schweizerischen Show «Fol Shqip». Nach zwei Jahren ist der Zürcher Kantonsrat wieder von den Moderatoren Altin Marku und Marash Pulaj eingeladen worden und beweist gleich zu Beginn: Albanisch kann er – fliessend.

Während sie zusammen den traditionellen Çaj (Tee) trinken, erzählt Wäfler aus seinem Leben. Er gibt an, aus einer Bauernfamilie zu stammen. Die Familie habe sich hochgearbeitet. «Mit vier Jahren kümmerte ich mich um unsere Kühe. Mit rund sieben Jahren konnte ich schon Traktor fahren», gibt Wäfler in der Show preis.

Frühen Bezug zum Kosovo

Die albanische Newsplattform Albora hat das weitere Treffen zusammengefasst: Berührungspunkte mit dem Kosovo habe es schon früh in Wäflers Kindheit gegeben: «Ab 1989 arbeitete ein Albaner auf dem Bauernhof meines Vaters und ich habe die ganze Geschichte von Ex-Jugoslawien mitbekommen – auch aus dem TV», sagt Wäfler. «Ich habe das Massaker von Adem Jashari und auch das von Reçak gesehen. Ich habe alles gesehen.»

Als er dann in der schweizerischen Armee gedient habe, habe er sich 1999 freiwillig für einen KFOR-Einsatz im Kosovo gemeldet: «Als ich in die Armee eintrat, war es mein Ziel, die Demokratie zu schützen. Also, zuerst der Schweiz zu dienen und die Schweizer Bevölkerung zu schützen – wie alle Schweizer Bürger. Weiter wollte ich aber auch dem Kosovo helfen – diese Region nach dem Krieg stabilisieren», sagt Wäfler, der sich zum Offizier hochgearbeitet hat.

1997 den Kosovo zum ersten Mal besucht

Auch eine seiner zwei grössten Ängste aus seiner Jugend hängen mit dem Kosovo zusammen. «Da war Tschernobyl mit der radioaktiven Katastrophe 1986. Und dann mein Besuch im Kosovo 1997, als ich den Mitarbeiter meines Vaters dort besucht habe.» Das undemokratische System habe ihm zu schaffen gemacht. «Die Schweiz hat keine böse Polizei. Die damalige im Kosovo – also die Polizei von Šešelj – wollte nichts Gutes für euch Albaner. Sogar für mich als Schweizer war es 1997 gefährlich, gut über euch Albaner zu sprechen.»

Ihm als Schweizer sei es stets wichtig gewesen, die Schweizer Bevölkerung und die Verfassung zu schützen. Deshalb habe er auch damals verstanden, wie wichtig es den Albanern 1998 im Kosovo war, ihre Identität zu beschützen.

«Amerika hat viel für die Albaner getan»

Anhand eines 120 Jahre alten Atlas, der seinem Urgrossvater gehörte, zeigt Wäfler auf, dass die Albaner schon früh als ethnisches Volk auf dem Balkan anerkannt worden sind. «Bereits damals wusste man genau, welche Völker auf dem Balkan leben. Es gab exakte ethnische Karten. Die Grenzen verlaufen heute anders, aber in der Geschichte der Welt und in der Geschichte der Menschen ändern sich diese nie», sagt Wäfler. «Albanien wird hier – neun Jahre vor der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich – bereits als ‹Albania› bezeichnet.»

Weiter liess es sich Wäfler nicht nehmen, die frühere europäische Politik zu kritisieren. Sie habe es verpasst, für Frieden in dieser Region zu sorgen. Anders Amerika: «Amerika hat viel für die Albaner getan – mehr als Europa. Das muss auch ich als Europäer akzeptieren. Europa hat Skanderbeg (Nationalheld der Albaner, Anm. d. Red.) vergessen, sie hat später auch Rugova vergessen, nicht so aber Amerika.»

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