Auf einen Blick
• Covid-Abstimmungen: Mehr Nein-Stimmen korrelieren mit höherer Sterblichkeit
• Studie zeigt Zusammenhang zwischen Abstimmungsverhalten und Corona-Todesfällen
• Ländliche Gebiete und Grenzregionen waren besonders stark von Covid betroffen
Dreimal durften die Schweizerinnen und Schweizer über Covid-Massnahmen abstimmen. Das hat die Akzeptanz der Massnahmen in der Bevölkerung zwar gestärkt. Doch eine neue Studie zeigt jetzt: Wo mehr Leute gegen die Massnahmen stimmten, starben auch mehr Menschen an Corona, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Matthias Egger, Ex-Chef der Corona-Taskforce, hat die Abstimmungsergebnisse unter die Lupe genommen. Sein brisantes Fazit: «In Gemeinden mit einem höheren Nein-Anteil zu den Covid-Massnahmen starben mehr Menschen an Covid.»
Zusammenhang ist flächendeckend
Die Studie wurde im «European Journal of Public Health» veröffentlicht. Der Zusammenhang ist eindeutig: je mehr Nein-Stimmen, desto mehr Tote. «Die Korrelation zwischen dem Abstimmungsverhalten und der Sterblichkeit während der Pandemie ist erwiesen: Mehr Nein-Stimmen geht einher mit mehr Toten. Wir fanden den Zusammenhang nahezu flächendeckend», erklärt Egger.
Aber warum? Der Experte vermutet: Wer gegen die Massnahmen stimmte, war wohl generell skeptischer und hielt sich weniger daran. Besonders betroffen waren ländliche Gebiete. Dort konnten viele nicht einfach im Homeoffice arbeiten.
Egger betont, dass dies lediglich Interpretationen seien, die Korrelation zwischen Abstimmungsverhalten und Sterberisiko aber gesichert sei. Die Studie bestätigt auch frühere Erkenntnisse: Bildung, Wohnverhältnisse und Beruf spielten eine Rolle beim Corona-Risiko.