Staatliche Benimm-Offensive
«Diversity»-Kurs für 38'000 Angestellte des Bundes

Mit einem neuen Lernprogramm soll die Belegschaft den angemessenen Umgang mit Schwangeren und Behinderten trainieren. Die Teilnahme ist verbindlich.
Publiziert: 10.03.2024 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2024 um 19:37 Uhr
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37’655 öffentliche Angestellte in Bern haben eine Einladung zu einem Kurs über Diversität und Inklusion erhalten.
Foto: Keystone
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Cécile ReyRedaktorin

«Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter»: Dieser Tage erhielten 37'655 öffentliche Angestellte in Bern die Einladung zu einem Online-Kurs über «Diversität und Inklusion». Das Lernprogramm für einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz ist obligatorisch.

«Die Human-Resources-Konferenz Bund hat beschlossen, dass die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung eine Kurzschulung zu den Normen und Werten im Umgang mit Vielfalt und Inklusion absolvieren sollen», heisst es weiter in dem Schreiben, das Blick vorliegt.

Auf Anfrage teilt ein Sprecher des Eidgenössischen Personalamts (EPA) mit, dass das Programm «anhand von konkreten Situationen im Arbeitsalltag, in denen das Thema Vielfalt (Chancen und Herausforderungen) eine Rolle spielt», Führungskräfte und Mitarbeitende der Bundesverwaltung sensibilisieren soll. «Wie reagiert ein Team beispielsweise, wenn ein Teammitglied in Mutterschaftsurlaub geht, oder wie agiert es gegenüber einer Person mit Behinderungen.» Der Kurs beschreibe «die Situation aus verschiedenen Perspektiven, gibt Handlungsvorschläge und bewertet diese».

Die Schulung kostet 50'000 Franken

Die Schulung kann am Computer absolviert werden und dauert eine Viertelstunde. Laut EPA sollen die Angestellten «aktiv miteinbezogen» werden. Ausgenommen seien Lernende, Praktikanten und die Aussenposten des EDA. Begründet wird die ganze Übung mit folgenden Worten: «Die Förderung der Vielfalt (Ansatz der Inklusion) in der Bundesverwaltung (Amtssprachen, Geschlechter, Generationen) und ein diskriminierungsfreier Arbeitsplatz sind wichtige Bestandteile der Bundespersonalpolitik.»

Für die Entwicklung hatte der Bund das Schweizer Unternehmen MPS Europa beauftragt – mittels ordentlicher Beschaffung, wie man beim EPA betont. Die Kosten beliefen sich auf rund 50'000 Franken.

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