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Sprengstoffexperte über Beirut:«Es braucht Tonnen von Material»

Sprengstoffexperte über Explosion in Beirut
«Es braucht Tonnen von Material»

Die Ursache der Explosion in Libanon ist nicht restlos geklärt. Grosse Mengen an Ammoniumnitrat stehen im Verdacht, die Detonation ausgelöst zu haben. Der Geschäftsführer der Schweizerischen Sprengstoff AG Cheddite in Uri analysiert für BLICK die Aufnahmen aus Beirut.
Publiziert: 05.08.2020 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2020 um 19:05 Uhr
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Am Dienstag kam es zur verheerenden Explosion in Beirut.
Foto: keystone-sda.ch

Die heftige Explosion in Beirut wirft Fragen auf. Was flog da in der Halle im Hafen der libanesischen Hauptstadt in die Luft und konnte derartigen Schaden anrichten? Laut dem Innenminister wurden dort 2750 Tonnen Ammoniumnitrate gelagert. Wie der Schweizer Sprengstoffexperte Markus Sigrist BLICK sagt, seien das Salze, die vor allem als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Sie werden aber auch in Spreng- und beispielsweise Feuerwerkskörpern verwendet. Besonders gefährlich wird es, wenn man das Ammoniumnitrat mit einem anderen Stoff mischt. Dann erhöhe sich die Explosionsgefahr nochmal, sagt der Experte. Im Falle von Beirut steht für Sigrist fest: «Für eine solche Explosion braucht es Tonnen von Material.»

«Eine solche Menge zu lagern, ist bedenklich»

Er sagt: «Wenn man eine Menge Ammoniumnitrat in der Grösse einer Mandarine ins Feuer schmeisst, dann würde es einfach brennen. Eine Explosion wäre aber nicht zu erwarten.»

Neben einer grossen Menge spielt auch die Umgebung eine Rolle. Konkret: Hitze unter Einschluss oder eine Explosion von beispielsweise einer Gasflasche in der Nähe.

Das Ammoniumnitrat in Beirut wurde Behördenangaben zufolge vor Jahren von einem Frachtschiff konfisziert und lag seither in der Halle. «Eine solche Menge zu lagern, ist bedenklich. In der Schweiz wäre sowas nicht möglich. Wir haben sehr strenge Vorgaben», sagt Markus Sigrist. (man)

Alle Infos zu Beirut finden Sie in unserem Ticker.

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