«Wir haben mit vielem gerechnet, aber nicht mit so viel!»
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Testkapazitäten am Anschlag:So stressig ist der Alltag im Testlabor Buchs SG

Sorge vor Testengpässen
Labore am Limit

Omikron und die neuen Massnahmen werden zum Stresstest für Schweizer Labore und Testanbieter. Sie operieren schon jetzt an der Grenze ihrer Kapazität.
Publiziert: 19.12.2021 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2021 um 14:09 Uhr
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Im Labor der Risch-Gruppe in Buchs SG werden täglich Tausende Corona-Tests ausgewertet.
Foto: Nathalie Taiana
Fabian Eberhard

Es ist eines der Mantras dieser Pandemie: «Testen, testen, testen.» Epidemiologinnen, Taskforce-Mitglieder, Bundesräte – sie alle betonen regelmässig, wie wichtig breitflächiges Testen im Kampf gegen Covid sei.

Mehr als 70'000 Nasen- und Rachenabstriche werden in der Schweiz zurzeit pro Tag durchgeführt – so viele wie nie seit Beginn der Pandemie und mehr als genug, dass Anbieter und Labors an Kapazitätsgrenzen stossen.

Ergebnisse teilweise verspätet

In mehreren Kantonen treffen Ergebnisse teils verspätet ein, die Frist von 24 Stunden kann nicht mehr überall eingehalten werden. Ergebnis: Das Virus hat mehr Zeit, sich zu verbreiten. In mehreren Fällen kam das Testsystem gar vollständig zum Erliegen.

Das Testzentrum im thurgauischen Kreuzlingen etwa informiert Besucher auf der Website, dass vorübergehend keine PCR-Tests angeboten werden können. Grund sei «eine schweizweite Überlastung der Labore». Probleme gibt es auch bei Reihentests von Schülerinnen und Schülern. Eine Schule in der Stadt Zürich informierte Eltern kürzlich per E-Mail, die Pooltests müssten für eine Woche ausfallen. Grund auch da: Die Labore sind am Limit.

Labore beschwichtigen

Wie besorgniserregend ist die Lage? Die meisten Kantone verweisen – wie so oft in dieser Krise – an den Bund. Dieser spielt den Ball zurück. Simone Buchmann, Sprecherin des Bundesamts für Gesundheit (BAG): «Wir bitten Sie, sich für Auskünfte zu spezifisch kantonalen Kapazitäten an die Kantone zu wenden.» So weit, so unklar.

Das BAG räumt zwar ein, dass hohe Fallzahlen die Labore stark beanspruchen. Grundsätzlich seien die Kapazitäten jedoch ausreichend. Auch die Labore selbst beschwichtigen, man habe die Situation im Griff.

Risiken bleiben

Die Labore der Gruppe Risch analysieren täglich mehr als zehntausend Corona-Proben. Leiter Lorenz Risch sagt: «Wir können das derzeit sehr hohe Probenaufkommen mit den gewohnten Durchlaufzeiten abarbeiten.» Er sieht aber auch Risiken, etwa Lieferengpässe bei Testmaterialien oder Ausfälle von Mitarbeitern.

In den nächsten Wochen könnte sich die Situation zuspitzen. Die hochansteckende Omikron-Variante dürfte für stark steigende Fallzahlen sorgen.

Muss das Testvolumen gesteigert werden?

Hinzu kommen neue Entscheide des Bundesrats. Mit 2G+ müssen ab Montag auch Geimpfte und Genesene je nach Situation wieder einen negativen Test vorweisen. Zudem hat die Regierung die Dauer der Gültigkeit der Tests herabgesetzt und sie teils wieder gratis gemacht.

Die Berner Firma Viselio, die Testzentren am Bahnhof Bern und am Flughafen Zürich betreibt, rechnet mit einer «massiven Steigerung des Testvolumens». Geschäftsführer Niklas Zeller: «Ich denke, dass eine Verdreifachung der durchgeführten Antigen-Schnelltests nicht unrealistisch ist.»

Die gute Nachricht: Sowohl Labore als auch Testzentren sind bei Bedarf in der Lage, ihre Kapazitäten weiter auszubauen.

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