«Die Polizei nimmt mich regelmässig auseinander»
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Rassismus in der Schweiz:«Die Polizei nimmt mich regelmässig auseinander»

So erlebt der dunkelhäutige Remo Schmid (34) Rassismus in der Schweiz
«Die Polizei nimmt mich regelmässig auseinander»

Der gewaltsame Tod des Afroamerikaners George Floyd (†46) sorgte für Empörung. Weltweit demonstrieren Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Laut Remo Schmid (34) aus Kloten ZH kommt es auch in der Schweiz tagtäglich zu Diskriminierungen wegen der Hautfarbe.
Publiziert: 02.06.2020 um 18:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2020 um 08:36 Uhr
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Für Remo Schmid (34), steht fest: «In der Schweiz kommt es tagtäglich zu Diskriminierungen wegen der Hautfarbe.»
Foto: Beobachter

Der tragische Tod des Afroamerikaners George Floyd (†46) entsetzt die Welt. Nicht nur in den USA löste sein gewaltsamer Tod massive Proteste aus – auch in Zürich gingen die Leute auf die Strasse und solidarisierten sich mit dem Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt.

Denn: Auch hierzulande und heutzutage werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert. «Das passiert täglich», sagt der dunkelhäutige Prix-Courage-Gewinner 2017, Remo Schmid (34).

«Es gibt Polizisten, die etwas gegen Schwarze haben»

Dass jedoch zuerst jemand sterben musste, bis die Öffentlichkeit die Bedeutung dieses Themas erkennt, findet der Networker aus Kloten ZH schade. «Rassismus ist schon lange ein Problem. Auch in der Schweiz», erzählt der Schweizer mit dominikanischen Wurzeln gegenüber BLICK.

Schon sein Leben lang erfahre Schmid Diskriminierung wegen seiner Hautfarbe. Angefangen mit Hänseleien während seiner Schulzeit bis heute, wenn er auffällig häufig von der Polizei kontrolliert werde. «Es gibt definitiv Polizisten, die etwas gegen Dunkelhäutige haben», sagt Remo Schmid zumindest über seine Erfahrungen.

Als Schwarzer in einem Audi sei es nicht leicht – jedes Mal werde er von der Polizei angehalten. An einem einzelnen Tag sei er schon ganze viermal kontrolliert worden. «Und das, obwohl ich nicht einmal zu schnell gefahren bin und auch mit meinen Papieren alles in Ordnung ist. Sie nehmen mich regelmässig komplett auseinander.»

Nachzufragen, weshalb sie ihn so rigoros kontrollieren, bringe nichts: «Dann kriege ich nur noch mehr Ärger», erklärt Schmid.

Im Tram diskriminiert

Auch im Tram habe der Zürcher schon unangenehme Situationen erlebt: «Obwohl es hinter und vor mir freie Plätze hatte, forderten mich gewisse Personen auf, aufzustehen, da sie dort sitzen wollten.» Schon drei Mal sei ihm das passiert. «In solchen Momenten fühlt man sich wie ein Stück Scheisse.»

Für Remo Schmid steht fest: «Das Schwarz-Weiss-Denken ist in der Schweiz immer noch vorhanden. Da muss definitiv ein Umdenken stattfinden.» Der Zürcher ist sich aber sicher, dass sich nach den Vorfällen in den USA etwas verändern wird.

«Die US-Polizisten werden sicher nicht mehr so radikal durchgreifen können, wie bis anhin.» Und wer weiss, vielleicht werde man auch in der Schweiz hellhörig und erkenne, dass das Schwarz-Weiss-Denken aufhören muss. (dzc)

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