Die Betreiber der Walliserkanne in Zermatt VS mögen nicht weiterkämpfen. Die Anwälte der Skeptiker-Familie schrieben in einer Mitteilung: «Nach den Strapazen der mehrtägigen Haft müssen die Betroffenen zu den aufwühlenden und prägenden Erlebnissen der vergangenen Tage Distanz gewinnen, sich davon erholen können und zur Ruhe kommen.» Das öffentliche Interesse an der Walliserkanne sei «überwältigend und berührend» gewesen. «Die hohen Erwartungen an die als Freiheitshelden Gefeierten stellen aber auch eine schwere Belastung dar.»
Die geplante Demo in Zermatt wurde entsprechend abgesagt. Und auch die Türen der Beiz, wo man bis zur Verhaftung der Familie ohne Zertifikat einkehren konnte, bleiben geschlossen. Ruhe statt Rebellion in Zermatt – das passt einigen Skeptikern auf Telegram gar nicht.
«So haben sie Schwäche gezeigt»
Bei einer Userin ist der Frust gross: «Das Beste, was sie hätten für den Widerstand tun können, wäre Interviews geben. Zweitens die Demo nicht absagen. So haben sie Schwäche gezeigt. Es gibt da draussen vielleicht andere Wirte, deren Wille nicht so leicht zu brechen ist.» Auch die tagelange Untersuchungshaft lässt die Skeptikerin nicht als Begründung gelten: «Gandhi war im Gefängnis und leistete weiter Widerstand.»
Ein anderer Nutzer stimmt zu: «Wenn ich jemandem helfe und er es mir nicht dankt, war er es nicht wert.» Oder: «Sie wurden mundtot gemacht.»
Wie geht es weiter mit der Walliserkanne?
Die Familie selber hat sich bisher nicht öffentlich zur Frage geäussert, wie es weitergehen soll. Auf der Homepage des Restaurants heisst es: «Wir freuen uns, dass das Zwangsmassnahmengericht die Anträge auf U-Haft abgelehnt hat und dass wir als Familie wieder vereint in Zermatt sein dürfen. Einstweilen muss unser Restaurant leider geschlossen bleiben, wir hoffen aber, bald wieder das tun zu können, was wir lieben: Gäste zu bewirten!»
Zumindest legal ist das in den nächsten Tagen jedoch nicht möglich, weil die Betriebsbewilligung vom Kanton vorübergehend bis zum 12. November entzogen wurde. (sac)