Sicherheitsexperte warnt vor Verdoppelung von Bancomaten-Sprengungen
In Bancomaten lagern bis zu 500'000 Franken

Sie sind schlecht geschützt und gut bestückt: Die Schweizer Bancomaten werden immer häufiger Ziel von Spreng-Rauben. Sicherheitsexperte Peter Villiger schlägt Alarm.
Publiziert: 26.10.2022 um 15:36 Uhr
|
Aktualisiert: 27.10.2022 um 11:00 Uhr
1/7
Die Sprengungen von Bancomaten in der Schweiz häufen sich. Bis jetzt lassen sich allein im Jahr 2022 ganze 22 Angriffe zählen. Hier wurde ein Bancomat in Egliswil AG gesprengt.
Foto: BRK News

Im deutschen Bundesland Hessen befindet sich die Raiffeisenbank Hochtaunus. Auf den ersten Blick ist sie eine gewöhnliche Genossenschaftsbank. Doch die Kleinbank verkündete einen noch ungewöhnlichen Vorstoss, der auf eine Wende in der Finanzwelt hindeutet: Noch dieses Jahr möchte sie ihre Bancomaten abbauen! Der Vorstandsvorsitzende Achim Brunner (53) begründet diese Entscheidung mit der mangelnden Nachfrage. «Zuletzt hatten wir nur noch zwei Besucher pro Stunde», sagt er.

Könnte diese Kleinbank im Hochtaunus nun zum grossen Vorbild auch für Banken in der Schweiz werden – auch aus Sicherheitsgründen? Schweizer Bancomaten werden gesprengt, aufgebrochen, ausgeraubt. 2022 wurden ganze 22 von ihnen in der Schweiz gesprengt. Zum Vergleich: 2018 gab es nur vier solcher Angriffe.

Unbekannte sprengen Bancomat in Rikon ZH
0:36
Flucht mit 100'000 Franken:Unbekannte sprengen Bancomat in Rikon ZH

Über eine halbe Million Bargeld liegt in Schweizer Bancomaten

Für Sprenger, die auf grosszügig gefüllte Taschen hoffen, ist die Schweiz ein beliebtes Ziel. Denn in den Automaten hierzulande warten gewaltige Summen: teilweise über eine halbe Million Franken! Aus der Anklageschrift der Bundesanwaltschaft zu einer Sprengung in Buchberg SH geht beispielsweise hervor, dass sich im Tresor des Automaten ganze 502'510 Franken und 80'335 Euro befanden.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Doch die Aussicht auf grosse Beute ist nicht der einzige Anreiz für die Täter. Die Bankomaten seien oft zu wenig gegen solche Sprengungen geschützt, sagt Sicherheitsexperte Peter Villiger gegenüber der «Luzerner Zeitung». Eine Möglichkeit, gegen die Angriffe vorzugehen, sei die Installation eines Tintensystems, das seine Firma verkauft. Bei einer Sprengung würde dann das Geld mit Tinte eingefärbt und somit unbrauchbar gemacht werden. Jedoch haben die grossen Schweizer Banken laut Villiger ihre Bankomaten nur teilweise mit jenem Tintensystem ausgerüstet.

Villiger warnt bereits seit Jahren vor den Bancomaten-Knackern – und zeichnet gegenüber der «Luzerner Zeitung» ein düsteres Bild: «Ich gehe davon aus, dass sich die Bancomatensprengungen nächstes Jahr verdoppeln.» (hei)

Unbekannte sprengen Bancomat in Rikon ZH
0:36
Flucht mit 100'000 Franken:Unbekannte sprengen Bancomat in Rikon ZH
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?