Er rast durch das Weltall und zieht einen grünen Schweif hinter sich her: Wer genau in den Himmel schaut, kann den Kometen 12P/Pons-Brooks erkennen. Eine Sensation!
Zuletzt war das am 29. Juni 1954 möglich. Jetzt, fast 70 Jahre später, gibt es die nächste Chance, einen der hellsten Kometen beim Fliegen zu beobachten. Dafür braucht es nicht unbedingt ein Teleskop. Auch mit dem blossen Auge ist es möglich – vorausgesetzt, dass keine Wolken die Sicht versperren. Wer dem Auge etwas auf die Sprünge helfen will, kann auch ein Fernglas nutzen.
Ab 20 Uhr gut sichtbar
Gefährlich wird es für uns übrigens nicht. Der Himmelskörper, auch Teufelskomet genannt, wird sich der Erde bis auf 1,55 AE – das sind rund 230 Millionen Kilometer – nähern. Und der Teufelskomet lässt sich Zeit. In der Schweiz ist er bis Anfang April gut zu sehen. «Obwohl sich der Komet in den nächsten Wochen weiter zur Erde hinbewegt und dabei noch etwas heller wird, dürften die nächsten Tage aber mindestens genauso gut für eine Beobachtung sein», schreibt Meteo News.
Allerdings ist die Position am Himmel gerade viel günstiger für eine Beobachtung. Später steht er tief am Horizont und darum nur noch in der Dämmerung zu erkennen. Tipp von Meteo News: «Mit einem guten Objektiv kann der Komet derzeit ab etwa 8 Uhr abends rund 10 Grad über dem Horizont und mit Blick Richtung Westen beobachtet werden. Der Komet bewegt sich dabei durch die Sternbilder Andromeda, Fische und Widder.»
Um sich besser orientieren zu können, sollen Sternengucker den Jupiter als hellen Fixpunkt nehmen. «Um etwa 22.30 Uhr verschwindet der Komet hinter dem Horizont.»
Ein riesiger schmutziger Schneeball
Den Namen 12P/Pons-Brooks verdankt er seinen Entdeckern: Dem französischen Astronomen Jean-Louis Pons (1761–1831), der ihn 1812 erstmals erblickte, und William Robert Brooks (1844–1921), der ihn etwa 70 Jahre später zufällig wiederentdeckte.
Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus Eis, Staub und Steinen und werden daher auch mit schmutzigen Riesenschneebällen verglichen. Wenn sie sich auf ihrer Reise durchs All der Sonne nähern, bilden sie durch den Druck der von ihr ausgehenden Teilchenstrahlung oft leuchtende Schweife.