Blitz-Spektakel über dem Berner Stockhorn
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Wildes Wetter überall:Blitz-Spektakel über dem Berner Stockhorn

Seltenes Wetterphänomen
Darum blitzte es plötzlich aus dem Stockhorn heraus

Am Dienstag stiegen plötzlich Blitze vom Stockhorn in den Himmel. Das war kein übernatürliches Phänomen, sondern eine seltene Begleiterscheinung bei Gewittern. Blick klärt auf.
Publiziert: 12.07.2023 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2023 um 16:56 Uhr
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Übernatürliche Erscheinung? Vom Thuner Hausberg Stockhorn stiegen am Dienstag plötzlich Blitze in den Himmel.
Foto: Blick-Leserreporter

Am Stockhorn hoch über Thun BE ereignete sich am Dienstagabend ein spezielles Wetterphänomen. Ein Blick-Leserreporter zeichnete einen Blitz hoch über dem markanten Berg auf. Nur: Der Blitz schien nicht aus den Wolken in den Gipfel zu schlagen, sondern entsprang vielmehr vom Boden aus.

Dieses Wetterphänomen gibt es nur bei besonders starken Gewittern und es müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Blick erklärt, wie es dazu kommen kann.

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Wie entsteht überhaupt ein Blitz?

Um zu verstehen, wie sogenannte Boden-Luft-Blitze entstehen können, ist es wichtig, die Entstehung eines normalen Blitzes zu kennen. Grundsätzlich gibt es Blitze, wenn ein Ungleichgewicht zwischen positiv und negativ geladenen Teilchen entsteht. Das ist häufig bei einem Gewitter der Fall.

Dann nämlich werden in den Wolken, die sonst gut durchmischten positiv und negativ geladenen Teilchen getrennt (siehe Grafik unten). Die positiv geladenen Eiskristalle befinden sich im oberen Teil, während sich die negativ geladenen Wasserteilchen im unteren Teil der Wolken sammeln. Dadurch entstehen extreme elektrische Spannungen.

Die Ladungen versuchen, sich wieder auszugleichen. Dabei entstehen Blitze. Rund 80 Prozent aller Blitze sind laut dem Deutschen Wetterdienst Wolkenblitze – also Blitze, die innerhalb der Wolke bleiben. Der Rest findet den Weg Richtung Erdboden.

Auch dabei kommt es, ähnlich wie in einer Wolke, zu einer Entladung zwischen dem Boden und der Wolke. Beginnt sich der negativ geladene Leitblitz Richtung Boden zu bewegen, werden die positiven Teile auf dem Erdboden förmlich «angesaugt». Dieser Vorgang dauert nur Sekundenbruchteile und ist visuell nicht wahrnehmbar. Irgendwann ist die Spannung so hoch, dass ein grosser Blitz entsteht, um die Spannung zwischen dem negativ geladenen Blitz und dem positiv geladenen Erdboden zu entladen. Dieser sogenannte Hauptblitz ist dann für unser Auge sichtbar.

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Wie kann ein Blitz von unten nach oben entstehen?

Genau dieses Phänomen haben Schweizer Forscher untersucht. Meist gehen diesen sogenannten Boden-Wolken-Blitze zahlreiche andere Blitze in die Gegenrichtung, also von den Wolken in den Boden voraus, wie unter anderem die «FAZ» berichtet. Zahlreiche Blitze in kurzen Zeitabständen sorgen dafür, dass der Boden extrem aufgeladen wird. Der Boden versucht, diese Spannung wieder abzubauen.

Eine im unteren Teil negativ geladene Gewitterwolke bietet dabei den Gegenpol zum Boden. Die Spannung steigt innert Sekundenbruchteilen extrem an und es kommt zu einer Entladung nach oben.

Blitze vom Boden in die Luft kommen also nicht einfach so vor. Es braucht dafür, so zumindest die Erkenntnis der Schweizer Forscher, zuerst zahlreiche Blitze, die in den Boden einschlagen. Restlos erforscht ist das Phänomen aber noch nicht.

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Wo entstehen Blitze von unten nach oben?

Blitze schlagen normalerweise in markante Punkte ein, zum Beispiel in Kirchtürme, Wolkenkratzer oder in Bergspitzen. Entsprechend kommt es dort bei einem heftigen Gewitter auch am ehesten zu Spannungsaufladungen.

Blitze vom Boden in die Luft gibt es entsprechend auch nur an solch markanten Orten wie beispielsweise am Dienstagabend auf dem Stockhorn.

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