Schon wieder Probleme mit dem FV Dosto
SBB-Pannenzug musste in Rorschach evakuiert werden

Am Samstagvormittag blockierte ein Doppelstockzug von Bombardier die Strecke zwischen Rorschach und Rorschach Stadt. Wegen einem technischen Problem konnte er nicht weiterfahren. Die Passagiere mussten evakuiert werden.
Publiziert: 04.08.2019 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2019 um 12:56 Uhr
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«Plötzlich hat es gerumpelt. Es war, als hätte jemand die Notbremse gezogen», meldet ein BLICK-Leserreporter.
Foto: BLICK-Leserreporter
Karin Frautschi

Schon wieder sorgt der SBB-Pannenzug FV-Dosto von Bombardier für Probleme. Rund 200 Passagiere mussten am Samstag wegen einer Fahrzeugstörung fast eine Stunde lang im Zug ausharren. Der Interregio 13 startete am Vormittag in Chur. Von dort aus sollte über St. Gallen nach Zürich fahren.

«Gegen 11.20 Uhr verliess der Zug den Bahnhof in Rorschach SG. Kurze Zeit später hat es plötzlich gerumpelt. Der Zug stand abrupt still und das Hauptlicht ging aus. Es war, als hätte jemand die Notbremse gezogen», meldet ein BLICK-Leserreporter.

Evakuierung erfolgte fast eine Stunde später 

Kurz darauf ertönt die Information: Es gebe ein technisches Problem am Zug. Der Lokführer versuche das Problem zu beheben. «Währenddessen ging die Klimaanlage immer wieder an und aus», so der Leserreporter. Rund eine Viertelstunde später wird gemeldet, dass ein Neustart des Zuges nicht funktioniert habe. 

Nach 45 Minuten ist klar: Der Zug kann nicht mehr weiterfahren. «Durch den Lautsprecher wurden wir darüber informiert, dass ein Ersatzbus für die Strecke nach Goldach SG organisiert wurde. In der Mitte des Zuges öffnete das Personal die Türen und bat uns, geordnet über diesen Ausgang auszusteigen.» 

Als sich alle Passagiere im Ersatzbus befinden, fährt er los nach Goldach, wo sie anschliessend auf die S-Bahn umsteigen können. Mit einer Verspätung von rund 1.5 Stunden kommt der BLICK-Leserreporter endlich in St. Gallen an. «Ich selber konnte nur lachen über diesen Vorfall. Dieses Problem mit den Zügen von Bombardier ist bei uns nämlich bestens bekannt. Das Zugpersonal hat aber vorbildlich gehandelt.» 

Passagiere erhielten «Sorry-Checks»

Die SBB bestätigt die Fahrzeugstörung auf Anfrage von BLICK. «Der Zug ist zwischen Rorschach und Rorschach Stadt auf einem Bahnübergang stehengeblieben und hat die Strecke zwischen 11.26 Uhr und 13.16 Uhr blockiert», sagt der Sprecher Daniele Pellecini. 

«In solchen Fällen versucht man zuerst immer, den Zug neu zu starten. Das dauert normalerweise zwischen 15 und 30 Minuten», so Pellecini. Weil der Neustart in diesem Fall aber nichts gebracht habe, sei ein Lösch- und Rettungszug angefordert worden. Gegen 13.15 Uhr habe ein Neustart schliesslich funktioniert und der Zug konnte kurz vor halb zwei Uhr selber wegfahren. 

Die Passagiere habe man bereits kurz nach 12 Uhr evakuiert. «Wie üblich in solchen Fällen, erhielten die Reisenden sogenannte Sorry-Checks. Die SBB entschuldigen sich für die Umstände.»

Pannenzug macht nicht nur in der Schweiz Probleme

Auch die Deutsche Bahn hat Ärger mit ihren Doppelstockzügen von Bombardier. Anfangs Juni wurde bekannt, dass die Bordelektronik auch dort Problemen bereitet (BLICK berichtete). In der Schweiz gibt es ebenfalls immer wieder neue Probleme. Das Neueste betrifft die Lokführer. Weil die Bombardier-Züge schon sechs Jahre Verspätung haben, müssen 60 Lokführer nochmals neu geschult werden. 

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