Über 5000 Todesopfer hat das Coronavirus in der Schweiz bereits gefordert. Und die zweite Coronawelle trifft die Schweiz noch heftiger. Denn die Übersterblichkeit ist nun deutlich höher als noch während der ersten Welle im März.
Die Übersterblichkeit zeigt, wie viele Menschen aus einer bestimmten Altersgruppe mehr sterben als in dieser Jahreszeit üblich. Das Bundesamt für Statistik teilt mit, dass dieser Wert seit Beginn der zweiten Coronawelle wieder stark ansteigt: «Ab Woche 43 (19. bis 25. Oktober) zeigen sich in der Gruppe der Personen ab 65 Jahren erneut Todesfallzahlen über dem langjährigen Erwartungswert.»
Übersterblichkeit jetzt schlimmer als in erster Welle
Diese Übersterblichkeit zeigte sich auch schon in der ersten Corona-Welle deutlich. Allein «in Woche 14, zwischen 30. März und 5. April, starben 39 Prozent mehr Personen als erwartet». Nun liegen die Zahlen wieder markant höher. Das zeigt der Höchststand im November deutlich. Insgesamt 1886 Menschen über 65 starben in der Woche vom 15. bis 22. November an unterschiedlichsten Krankheiten inklusive Covid-19.
Statistisch waren für diesen Zeitraum 1148 Tote erwartet worden. Mit aktuell 1886 Toten sind 64 Prozent mehr Menschen gestorben, als für diese Novemberwoche erwartet wurde. Also eine deutliche Erhöhung im Vergleich zum Höchstwert der ersten Welle: Während der ersten Welle lag der Peak in Woche 14 bei knapp 1700 Verstorbenen. Bis Mitte Dezember zeigt sich wieder ein leicht rückläufiger Trend – jedoch immer noch deutlich über dem Erwartungswert.
Dass die Schweiz die Corona-Pandemie aktuell nicht gut unter Kontrolle hat, machte Bundesrat Alain Berset (48) deutlich. Der fordert nun, dass die Kantone erneut strikte Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie ausrufen. (euc)