Steven W.* (†25) stirbt am frühen Samstagmorgen in der Schaffhauser Altstadt. Er fällt einem Gewaltverbrechen in der Safrangasse zum Opfer. Der mutmassliche Täter: der Somalier Javer T.** (24).
Was bisher unklar war: der Tatablauf. Doch jetzt weiss Blick mehr: Ein Augenzeuge, der die Tat mitansehen musste, kennt Details. Der Anwohner berichtet, er sei im Wohnzimmer am Schlafen gewesen. «Ich hörte wiederholt Schreie», sagt der Mann zu Blick. «Aber das ist normal hier, es ist eine belebte Strasse.»
Als die Schreie nicht aufhören, steht der Mann auf und schaut aus dem Fenster. Ihm bietet sich ein elendes Bild: Ein älterer Mann liegt regungslos am Boden. Ein Jüngerer krümmt sich vor Schmerzen – halb sitzend, halb liegend, gleich unter dem Baugerüst. Es ist Steven. Er lebt noch. Und hat Blut am Arm.
«Ich schrie, er solle aufhören»
Der dritte Mann, den der Augenzeuge sieht, steht. Es ist Javer T. Dieser hat sein Telefon in der Hand. Ein Messer habe er aber nicht gesehen, betont der Anwohner. Er berichtet: «Der Dunkelhäutige hat mehrmals auf Steven eingetreten. Ich schrie, er solle aufhören. Er hörte aber nicht auf. Also rief ich die Polizei an.»
Doch der brutale Akt geht weiter. «Der blutende Steven konnte sich zwar ein bisschen aufrichten – doch dann trat ihn der Somalier mit voller Wucht gegen den Kopf.» Der 25-Jährige sei nach hinten geklappt und ab dann regungslos am Boden gelegen. «Es war schlimm.»
Dann habe sich der Somalier vom Tatort entfernt. «Wenige Minuten später traf die Polizei ein», so der Augenzeuge. «Sie versuchten, Steven zu reanimieren.» Es half nichts. Der junge Mann stirbt noch vor Ort. Den mutmasslichen Täter verhaften die Beamten am Schaffhauser Bahnhof. Mittlerweile sitzt er in U-Haft.
«Machs gut, kleiner Engel»
Nach der Tat sei Stevens zugedeckte Leiche noch Stunden in der Strasse gewesen, erinnert sich der Anwohner. «Die Spurensicherung machte Fotos.»
Als Blick am Dienstag in der Safrangasse vorbeischaut, erinnern nur noch Kerzen und Blumen an die schreckliche Tat vom Samstagmorgen. Auch Bierdosen wurden hingestellt. Auf einem Zettel steht eine Botschaft an den Verstorbenen. «Machs gut, kleiner Engel.» Dem Augenzeugen, der Blick vom Tathergang berichtete, geht der Vorfall auch Tage später noch nahe. Er wirkt gezeichnet. «Ich kann nicht fassen, dass ein Mensch so etwas tun kann.»
* Name bekannt
** Name geändert