Auf einen Blick
- Einbruchsserie in Schaffhauser Gastrobetrieben. Täter stehlen Safe und feiern mit Champagner
- Gastronom Lorenz Messora hängt Zettel für Einbrecher an die Tür
- Rund 15 Einbrüche in den letzten zwei Monaten in der Region
Auf dem Überwachungsvideo sind sie gut zu erkennen: Zwei Männer durchstreifen die Villa Sommerlust auf der Suche nach wertvollen Gegenständen.
Passiert ist es am vergangenen Sonntag, wie Tele Top berichtet. Die beiden Einbrecher verschafften sich durch eine Türe Zutritt zum Restaurant.
«Was ist denn da los?»
Der Schaffhauser Gastronom Lorenz Messora ist schockiert. «Ich kam am Sonntagmorgen an und sah Champagnerflaschen am Boden, Dom Pérignon», berichtet er im Gespräch mit dem TV-Sender. Er habe sofort gedacht: «Was ist denn da los? Haben sie gestern zu viel gefeiert und vergessen, die Flaschen wegzutun?»
Schnell fiel Messora auf, dass eine Türe offen war. «Sie haben die Türe aufgebrochen, sind so ins Haus hinein und haben den Safe entwendet.» Damit nicht genug: «Sie haben auch noch die zwei besten Champagner mitgenommen. Sie haben ihren Einbruch wahrscheinlich noch gefeiert», mutmasst er.
15 Einbrüche in kurzer Zeit
Messora hat jetzt einen Zettel an die Türe gehängt. In diesem wendet sich der Gastronom an die Einbrecher. «Liebe Einbrecher, nach dem letzten Einbruch haben wir uns entschieden, das Bargeld täglich auf die Bank zu bringen», liest man dort.
Messora ist nicht der einzige Gastronom, bei dem eingebrochen wurde. Rund 15 Einbrüche hat es laut Tele Top in den vergangenen zwei Monaten in der Region gegeben.
Lorenz Messora hat einen Tipp
«Das macht einem natürlich auch Angst, weil wir in Schaffhausen doch gerade eine relativ starke Einbruchsserie haben. Ich hoffe sehr, dass unsere Polizei mittlerweile einen Hinweis oder eine Spur hat, damit wir wieder in Ruhe leben können», ergänzt der Pächter der Villa Sommerlust.
Warum gerade Gastronomiebetriebe in den Fokus von Einbrechern gerückt sind, kann man sich bei der Schaffhauser Polizei noch nicht recht erklären. In den vergangenen Wochen sei die Zahl der Einbrüche insgesamt gestiegen, erläutert Bianca Gähweiler, Sprecherin der Schaffhauser Polizei, in dem Tele-Top-Beitrag. «Wir können momentan nicht ausschliessen, dass es sich bei dem einen oder anderen Einbruch um die gleiche Täterschaft handelt», sagt sie.
Seinen Gastro-Kollegen rät Messora unterdessen: «Bringt das Geld alle ein oder zwei Tage auf die Bank.»
Vielleicht können die Schaffhauser Restaurantbetreiber auch von einem Beispiel aus dem Kanton Luzern lernen. Dort warnt ein Hotelier in Ebikon Langfinger mit einem Plakat. «Bei uns wohnen Monteure und Türsteher – die haben sehr kräftige Oberarme», müssen die Kriminellen dort lesen. Und überlegen es sich bestimmt doppelt, ob sie dort einbrechen.