«Die Sache kann sehr gefährlich werden, stellen Sie sich vor, jemand wird getroffen», sagt ein Mitarbeiter einer Firma an der Alpenstrasse 143 gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten». Der angrenzende Parkplatz wird nachts seit über einem Jahr von einem Glaswerfer heimgesucht: Vermutlich aus beträchtlicher Höhe wirft jemand immer wieder Glas auf das Gelände. Was genau dahintersteckt, ist unklar.
Der Mitarbeiter ist besorgt: «Hier gehen täglich viele Leute durch, unsere Lieferanten fahren vorbei, unsere Mitarbeitenden. Die wollen wir schützen.» Immer wieder müssen Scherben weggeräumt werden.
«Teilweise liegt hier ein riesiges Scherbenmeer»
Auch die Anwohner sind verärgert. «Ich hatte auch schon einen Platten wegen der Scherben», berichtet eine Anwohnerin der Zeitung. Wer über den Parkplatz geht, läuft Gefahr, in Glasscherben zu treten. Am Anfang seien es leere Konfigläser oder Flaschen gewesen.
«Einmal habe ich ein leeres Männerparfüm zusammengelesen. Teilweise liegt hier ein riesiges Scherbenmeer.» Mittlerweile seien die geworfenen Flaschen voll. Obwohl die Frau an verschiedenen Wohnungstüren geklingelt und nachgefragt hat, weiss niemand mehr darüber.
Firma hinterfragt Nützlichkeit von Kameras
Im Gegensatz zur Anwohnerin untersuchte die Firma nicht, woher das Glas stammte.«Die Mitarbeitenden sollen nicht Detektiv spielen, das überlassen wir der Polizei», so der Mitarbeiter. Die Polizei bestätigt gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten», dass wiederholt Meldungen eingegangen sind. Eine Anzeige ist aber schwierig, da bisher niemand verletzt und nichts beschädigt wurde. «Die Schaffhauser Polizei prüft derzeit ihre entsprechenden Möglichkeiten insbesondere in Bezug auf die Polizeiverordnung der Stadt Schaffhausen», sagt Polizeisprecher Patrick Caprez.
Dennoch überlegt die Firma, was sie gegen den Glaswerfer unternehmen kann. Mit einem Nachbarbetrieb wird die Installation von Überwachungskameras diskutiert. Inwieweit diese sinnvoll sind, bleibt jedoch offen: Der Täter wird auf dem Nachbargrundstück der Firma vermutet – das nicht gefilmt werden dürfte. So wäre auf den Videos höchstens zu sehen, wie das Glas auf den Parkplatz fliegt und von wo es geworfen wird. (gs)