Risikomodell der grössten Schweizer Stadt
Bei einem schweren Erdbeben gäbe es in Zürich 753 Tote

Die Schweiz wäre auf ein grosses Erdbeben nicht vorbereitet. Bereits bei 25 Schwerverletzten «hätten wir ein Problem», sagt eine Ärztegruppe. Bei einem 6,5-Beben in Zürich könnten laut eines Notszenariums 753 Menschen sterben. Die Alarmsysteme wären überlastet.
Publiziert: 12.02.2023 um 05:48 Uhr
|
Aktualisiert: 12.02.2023 um 11:33 Uhr
1/6
Eine Karte des Schweizerischen Erdbebendienstes (SED) mit registrierten Beben der letzten Stunden, Tage und Wochen in der Schweiz.
Foto: seismo.ethz.ch

Nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien schlägt eine Gruppe von Ärzten in der Schweiz Alarm: «Bei Ereignissen mit mehr als 25 Schwerverletzten haben wir ein Problem», sagte Mathias Zürcher, leitender Arzt für Rettungs- und Katastrophenmedizin am Universitätsspital Basel, in der «SonntagsZeitung».

Um die Verletzten zu behandeln, gebe es zwar Kapazitäten, aber nicht in allen Bereichen ausreichende. Zudem seien sie über das ganze Land verteilt. Und niemand habe eine Übersicht. Der Bund hat zwar einen Koordinierten Sanitätsdienst (KSD). Nach einem Entscheid des Bundesrats wurde dieser kürzlich jedoch umstrukturiert.

Die Ärzte-Gruppe ist der Ansicht, dass der KSD schon seit einiger Zeit schlecht aufgestellt ist und zu wenig effektiv koordiniert. Der KSD sei derzeit «nicht mehr handlungsfähig», sagte Joseph Osterwalder, emeritierter Professor für Notfallmedizin, weil es unter anderem an Fachwissen, Konzepten und Personal mangle.

Hochrechnungen für den Katastrophenfall

In der Schweiz sei auch ein digitaler Notruf-Knopf auf dem Handy, wie er etwa in der Türkei existiert, kein Thema, wie Recherchen der «NZZ am Sonntag» zeigen – obwohl der Bund aktuell sein Erdbebenmanagement überarbeitet. Das erstaunt, da Experten davon ausgehen, dass bei einem schweren Beben die Notrufzentrale rasch überlastet wäre.

Zwar sind Erschütterungen der Magnitude 7,8 wie in der Türkei bei uns kaum realistisch, wohl aber von Stärke 6,5. Allein in Zürich könnten bei einem Beben dieser Stärke 753 Menschen sterben und rund 76'500 Bewohner obdachlos werden, wie neue Szenarien der Stadt zeigen.

Das Telefonsystem käme schnell an seine Grenzen. Markus Meile, Stabschef der städtischen Krisenorganisation, sagt dazu: «Auf die Bewältigung dieser schieren Menge gleichzeitiger Anrufe sind unsere Alarmsysteme weder personell noch technisch ausgerichtet.» (kes/SDA)

Opfer der Katastrophe werden in Massengräbern beigesetzt
1:49
Über 25'000 Tote:Opfer der Erdbeben-Katastrophe werden in Massengräbern beigesetzt
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?