Landauf, landab fieberten und litten in den letzten Tagen Tausende Fans bei Public Viewings, in Festzelten und Bars mit der Schweizer Nati. Eng beisammen in freudentrunkener und rauchgeschwängerter Umgebung.
Während draussen kaum noch Beschränkungen gelten, müssten sich Gäste drinnen jedes Mal ihre Maske aufsetzen, wenn sie sich vom Tisch erheben, um an die Bar oder aufs WC zu gehen.
Ball wird an Beizer weitergegeben
«Es trifft sicher zu, dass Fans sich nicht überall an die geltenden Vorschriften gehalten haben. Die Polizei hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten reagiert. In den Innenräumen ist der ‹Hausherr› primär für die Durchsetzung der Bestimmungen zuständig», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen.
Ähnlich tönt es bei seinem Thurgauer Kollegen Daniel Meili, der auf Prioritäten wie die öffentliche Sicherheit verweist. «Die Ahndung von Corona-Widerhandlungen gehört aus Gründen der Verhältnismässigkeit nicht dazu», so Meili.
Die Mehrheit der zehn von Blick angefragten Polizeikorps in der Deutschschweiz, darunter etwa auch Bern oder Luzern, verzichten in der EM-Zeit darauf, aktiv nach säumigen Wirten oder Maskensündern zu suchen. Nur die Aargauer geben an, regelmässig Kontrollen durchzuführen.
Gastrosuisse sieht Public Viewings in der Pflicht
Man tue alles dafür, die Branche weiterhin dafür zu sensibilisieren, die geltenden Vorschriften einzuhalten, heisst es dazu von Gastrosuisse. Nur so fänden die Fussballfeste in einem möglichst sicheren Umfeld statt. «Jedoch nehmen wir besorgt zur Kenntnis, dass an anderen Public Viewings und Feiern im öffentlichen Raum selten Schutzkonzepte umgesetzt werden», so Sprecherin Daniela Kimmich.