Pius Meier hätte seine Corona-Erkrankung beinahe nicht überlebt. In der SRF-Sendung «Club» berichtet er eindrücklich von allem, was er im Spital – und danach erlebt hat. Auf die Frage, woran er sich erinnere, sagt Meier: «Ich hörte eine Stimme von ganz weit weg ‹Herr Meier?› rufen. Dann hat die Person mich gefragt: Haben sie eine Patientenverfügung?»
Er antwortet: «Nein, ich hab keine Patientenverfügung. Aber ich hab mit meinem Leben noch nicht abgeschlossen. Ich kämpfe.» An beinahe alles, was davor passiert ist, könne er sich kaum erinnern. Er weiss, dass es ins Spital gekommen sei, zum Röntgen gebracht wurde – und dann? «Dann tauchte ich ab.»
Ihn konnte «nur noch ein Wunder retten»
Pius Meier wacht wochenlang kaum auf. Als eines seiner Kinder im Spital ist, um den Landwirt zu sehen, sagt der Arzt: «Jetzt kann nur noch ein Wunder deinen Vater retten.» Daraufhin wird seine Ehefrau gefragt: «Wie lange brauchen Sie, um hierher zu fahren? Wir wissen nicht, ob es weitergeht nach dieser Nacht.»
Doch über Nacht passiert das Undenkbare: Pius Meiers Lage stabilisiert sich. Rund einen Monat lang lag er im Tiefschlaf. Am 30. März 2020 wurde er ins Spital eingeliefert. Wochenlang liegt er auf der Intensivstation. Danach kann er sich kaum bewegen.
«Ich war so hilflos»
«Ich lag praktisch lahm im Bett», erinnert er sich. Er ist dankbar: «Ich durfte eine Pflege empfangen, die ich mir nie vorstellen könnte. Ich war so hilflos.» Mit anzusehen wie die Spitäler wieder am Anschlag sind, fällt ihm schwer.
Für das Pflegepersonal habe er grösste Bewunderung. «Von Woche zu Woche habe ich wieder mehr wahrgenommen», erinnert er sich. Und er erkennt auch, was um ihn passiert. Was die Pfleger und Ärzte geleistet haben, sei unglaublich. (euc)