Der Kanton Schwyz wurde im Oktober zum Corona-Hotspot, durch ein Jodlermusical, das von Hunderten Personen besucht wurde. Die Zahl der Ansteckungen explodierte nachweislich wegen der urchigen Gesänge.
Doch die Nachricht der Pandemiegefahr durch lautes Singen blieb anscheinend an der Kantonsgrenze hängen. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden trafen sich am Freitagabend trotz allem 30 Männer in einer Mini-Kneipe. Dicht auf dicht jodelten sie, als ob es kein Morgen gäbe. Da kann man nur hoffen, dass niemand das Coronavirus in sich trug!
Auf dem Video ist deutlich zu sehen, wie offensichtlich gefährlich die Situation war. An einem langen Tisch sassen so viele Männer, wie nur möglich ist. Die 30 Männer sind auf Tuchfühlung, nicht auf Abstand. Masken trägt niemand. Ja wie denn auch, dachten sich die Herren wohl, denn Bier trinken und gleichzeitig singen geht nicht mit Maske.
Beizer griff zum Telefon
Der einzige, der sich an der Szene stört, ist der Gelegenheits-Beizer (54). Er rief schliesslich die Polizei, als er das Grüppchen nicht zum Aufhören überreden konnte. Allerdings trägt auch er keine Maske. Zu BLICK sagt er: «Die Gäste wollten sich nicht an die Corona-Massnahmen halten, da blieb mir gar nichts anderes übrig, als zu reagieren», sagt er.
Das sei ihm aber nicht leicht gefallen. «In anderen Zeiten hätte man auf diesem Video einfach die Szene eines vergnüglichen Abends gesehen – jetzt sind daraus Straftaten geworden», sagt er. Der Beizer muss nun die Konsequenzen dafür tragen. Es laufe ein Strafverfahren gegen ihn, weil er die Corona-Massnahmen in seinem Lokal nicht durchgesetzt hat.
Die Polizei bestätigte den Einsatz am Freitagabend spät. Marcel Wehrlin, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden, sagt dazu: «Der Wirt meldete uns die Situation, und dass er die Gäste nicht aus dem Lokal bringt. Eine Patrouille ging vorbei und forderte die Männer auf, das Lokal zu verlassen. Die Abklärungen, wer gegen die Regeln verstossen hatte, sind im Gange.»