Auf einen Blick
- Gianni Alig findet keine Lehrstelle. Mutter Carmen sucht öffentlich Hilfe
- Firmen zeigen Verständnisprobleme: Eine bot Praktikum statt Lehrstelle an
- 40 Bewerbungen geschrieben, zahlreiche positive Reaktionen nach Blick-Artikel erhalten
Der bald 15-jährige Gianni Alig aus dem Thurgau findet auch nach 40 Bewerbungen keine Lehrstelle. Nachdem seine Mutter Carmen seinen Kampf auf Linkedin öffentlich gemacht hat und stellvertretend für den Sohn eine Lehrstelle gesucht hatte, machte Blick die Geschichte öffentlich. Und sorgte für viel Aufmerksamkeit.
Zahlreiche Reaktionen
Sie hätte zahlreiche Feedbacks erhalten, sagt Mutter Carmen (44) am Mittwoch gegenüber Blick: «Ich bin erstaunt über die vielen positiven Reaktionen. Es zeigt mir: Wir sind nicht die Einzigen mit diesem Problem.»
Viele Eltern hätten ihr von ähnlichen Erfahrungen berichtet. «Ich rate den Eltern, die Firmen in die Pflicht zu nehmen. Fragt nach, warum es eine Absage gab oder keine Rückmeldung. Setzt euch vermehrt für eure Kinder ein!», sagt sie kämpferisch.
«Ah, der ist noch in der Schule. Ist das Vollzeit?»
Alig erwähnte bereits im ersten Artikel über die Lehrstellensuche ihres Sohnes eine gewisse Verzettelung bei Firmen. Und als hätte sie vom Teufel gesprochen, kann sie am Mittwoch eine ebensolche Anekdote zum Besten geben: «Eine Firma wollte meinem Sohn eine Lehrstelle anbieten. Sie verlangten aber von Gianni, dass er ab jetzt bis zum Sommer ein Praktikum bei der Firma absolvieren müsse», sagt Alig ungläubig.
«Ich fragte, wie sie sich das denn mit der Schule vorstellen würden. Dann hiess es: ‹Ah, der ist noch in der Schule. Ist das Vollzeit?›»
«Sein Pflichtbewusstsein ist riesig»
«Dank Blick haben wir einige Angebote erhalten», sagt die Mutter glücklich. Spruchreif ist noch nichts. Ihr Sohn liesse sich von seinem Auftritt im Blick zudem nicht beeindrucken. «Er ist aktuell fleissig am Lernen und daher sowieso absorbiert. Er bekommt dies nur am Rande mit», sagt seine Mutter – und macht gleich weiter fleissig Werbung für ihren Sohn.
«Er hat einen unglaublich tollen Charakter und geht sogar in die Schule, wenn er seine Hand gebrochen hat oder krank ist. Sein Pflichtbewusstsein ist riesig.» Diese Eigenschaft würde ihm mit Sicherheit in Zukunft helfen, so Alig. «Alles Schulische kann man lernen, Charaktereigenschaften nicht. Ich glaube an ihn!»