Ein italienisches Gericht hat einen Schweizer zu zwei Jahren Haft verurteilt. Günther S.* (31) aus dem Kanton Thurgau hatte im Oktober auf der italienischen Seite des Lago Maggiore mit einem Gewehr auf Passanten gezielt und mit einem Auto 15 andere Wagen gerammt.
Der zuständige Richter fällte das Urteil in einem abgekürzten Verfahren, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch berichtete. Der Verurteilte muss sich demnach während eines Jahres in einer Klinik behandeln lassen.
Hakenkreuz-Fahne im Auto
Der Mann aus dem Thurgau hatte seine Taten vom Oktober laut damaligen Berichten im Drogenrausch begangen. Dabei richtete er zwischen den Orten Lesa und Stresa einen Karabiner mit aufgepflanztem Bajonett auf Passanten – nachdem er mit einem offenbar gestohlenen VW mindestens 15 Autos gerammt hatte.
Nach den Drohgebärden an der Tankstelle flüchtete S. mit dem Auto. Die Flucht endete jäh in der Leitplanke. Die Carabinieri nahmen den Rechtsradikalen fest. Auch als er später von den Beamten gestoppt wurde, drohte er erneut mit dem Gewehr.
Nach der Festnahme des Ostschweizers hatten Ermittler in dessen Wagen eine Hakenkreuz-Fahne, Schneidewerkzeuge und mehrere gestohlene Schweizer Nummernschilder gefunden. In U-Haft war S. wieder ausgetickt, prügelte fünf Beamte spitalreif. Im Januar versuchte er, aus dem Knast zu fliehen – ohne Erfolg. Bei dem Fluchtversuch blieb er an der Mauer hängen und musste von der Feuerwehr gerettet werden. (SDA)
* Name geändert