Vater schockiert – Kinderzoo Knie mahnt zur Vorsicht
Pinguin schnappt nach Finger von Mädchen (2)

Am Wochenende wurde eine 2-Jährige im Kinderzoo «Knie» von einem Pinguin gebissen. Der Vater ist entsetzt – der Kinderzoo verweist auf Warnschilder.
Publiziert: 05.07.2023 um 20:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2023 um 21:02 Uhr
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Ein Familienausflug in den Kinderzoo Knie in Rapperswil Jona lief leider nicht wie geplant.
Foto: Instagram / @knieskinderzoo
Aurelia Schmidt

Am Sonntagnachmittag nahm ein Familienausflug in den Kinderzoo ein böses Ende: «Ich stand mit meiner Tochter am Pinguin-Becken und hielt sie im Arm», beginnt Mateo B.* zu erzählen. «Als ich mich umdrehte, hatte die Kleine plötzlich einen Pinguin-Schnabel an ihrem Finger.» Im Schock verarztete er seine Tochter und suchte mit ihr eine Notfall-Stelle innerhalb des Zoos auf – dachte er. «Tatsächlich handelte sich um ein Restaurant, wo eine nette Gastro-Frau einen Erste-Hilfe-Kasten herausnahm und meiner Kleinen ein Pflästerli am Finger anbrachte.»

Anschliessend habe B. das Sekretariat auf das unsichere Pinguin-Becken aufmerksam machen wollen – allerdings laut eigenen Aussagen ohne grossen Erfolg. «Als ich da ankam, merkte man, dass man sich für diesen Vorfall keine Zeit nehmen wollte. Es schien schon fast so, als wäre das nicht das erste Mal vorgefallen.» Seitens des Kinderzoos habe es nur geheissen: «Machen Sie eine Unfallmeldung.»

Wie der Blick-Leser feststellte, muss es beim Gehege eine Spalte gegeben haben, wo der Pinguin seinen Schnabel durchdrücken und zum Mädchen vordringen konnte. «Wie kann so etwas in einem Kinderzoo passieren?», fragt sich der Vater entsetzt.

Zahlreiche Warnschilder am Pinguinbecken

Benjamin Sinniger (62), Mitglied der Geschäftsleitung von Knies Kinderzoo, hat Kenntnis über den Vorfall. Seiner Meinung nach sei es auch die Aufgabe der Eltern, ihrem Kind Sorge zu tragen: «Wenn sich die kleinen oder grossen Gäste nicht an die geltenden Regeln und Vorschriften halten sowie entsprechende Hinweise ignoriert werden, bleibt logischerweise ein Restrisiko», mahnt er zur Vorsicht. Laut Sinniger hat es neben dem Pinguin-Becken zahlreiche Warnschilder, die das Berühren von Pinguinen untersagen. Ausserdem sei es für ein 2-jähriges Kind kaum möglich, alleine in gefährliche Nähe der Pinguine zu gelangen.

«Wir dürfen in Rapperswil Hunderttausende Gäste pro Saison begrüssen. Ein solcher Vorfall stelle einen absoluten Einzelfall dar, so Sinniger. Ausserdem habe sich der besorgte Vater nicht bei einer gekennzeichneten Erste-Hilfe-Stelle gemeldet, sondern bei einer Kasse. «Knies Kinderzoo verfügt über ein Dutzend Personen, welche für die Erste Hilfe ausgebildet wurden, sie können aber erst dann hilfreich zur Seite stehen, wenn sich ein Gast auch entsprechend meldet.»

Und: «Ich distanziere mich in aller Form von der Aussage, unser Team hätte nichts unternommen.» Denn selbst wenn sich der Besucher mit seiner Tochter nicht am richtigen Ort gemeldet habe, sei ihm nichtsdestotrotz geholfen worden.

* Name geändert

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