Gutes Wetter, ausgelassene Stimmung, fantastische Live-Musik– eine Blick-Leserin freute sich auf das Coldplay-Konzert im Zürcher Letzigrund-Stadion. Doch es kam anders: Sie und ihre Begleitung wurden in den letzten Reihen hinter den Toi-Tois platziert.
Dabei hatte die Leserin eigentlich andere Plätze. Doch diese waren abgesperrt. «Wir haben dann neue Tickets bekommen», berichtet sie. Beim Eintreffen an ihrem neuen Platz habe sie ihren Augen nicht getraut. «Wir hatten freie Sicht – auf die Toiletten». Reihenweise waren die Toi-Tois vor den Sitzplätzen aufgestellt. Die Bühne liess sich von diesem Platz nur erahnen. «Wir haben gar nichts von der Band gesehen.»
Insgesamt seien etwa 30 Fans umplaziert worden. Die Leserin sagt, sie habe bei den Mitarbeitern nachgefragt, ob sie woanders sitzen können. Daraufhin habe sie die Antwort erhalten: «Sorry, es geht nicht, es ist alles ausverkauft.»
Keine Sicht, stinkender Geruch
Dabei kostet der Sitzplatz 192.50 Franken pro Ticket. «Es war heiss und die Leute sind vor uns im Minutentakt aufs Klo gerannt», berichtet die Leserin.
Während andere Zuschauer die Musik und die ausgefallene Pyrotechnik beobachten konnten, sah die Leserin nur zwanzig mobile Toilettenkabinen. «Das ist wirklich kein schönes Bild, wir konnten uns überhaupt nicht auf das Konzert freuen.» Und auch der Geruch sei in den hintersten Reihen lästig gewesen. «Es hat gestunken», berichtet die enttäuschte Konzertbesucherin.
Besucherin ist masslos enttäuscht
«Für diesen Preis war das eine reine Zumutung», fasst die Leserin zusammen. Zum Vergleich: Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht kosten nur 66.90 Franken. Stehplätze kosten 160.15 Franken – ohne Sicht auf Toiletten.
Live Nation sagt auf Blick-Anfrage, die Umplatzierung sei nötig gewesen. «Leider kann man es nie ausschliessen, dass produktionstechnische Gründe eine kurzfristige Änderung bei den Sitzplätzen nach sich ziehen. Wir sind stets bestrebt, den Gästen alternative Plätze anzubieten, die gleichwertig sind und keinen Nachteil darstellen», sagt Sprecherin Katharina Wenisch. Eine Prüfung des konkreten Falls soll folgen.
Für die Konzertbesucherin ist der Abend am Schluss doch noch schön verlaufen. «Wir durften zu den Stehplätzen», erklärt die Besucherin. Dort hätte man die Stimmung geniessen und «abgehen» können. Sie zweifelt aber daran, dass sie ihr Geld zurückbekommt. Ihr Fazit: «Ich finde es super schade.»
