Linksaussen-Politikerin soll Hausfassaden in St. Gallen mit Graffiti verschandelt haben
Juso-Parlamentarierin Miriam Rizvi (22) festgenommen

In der Nacht auf Montag haben bislang Unbekannte in der St. Galler Altstadt Hausfassaden mit Graffiti verschmiert. Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Bei einer der festgenommenen Personen handelt es sich um Juso-Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi (22).
Publiziert: 20.07.2023 um 20:56 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2023 um 20:58 Uhr
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Das Restaurant «Sauceria» in St. Gallen wurde Opfer von Vandalismus.
Foto: Simea Rüegg / stgallen24
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Sandro ZulianReporter News

Schmierfink-Alarm in der St. Galler Altstadt! In der Nacht auf Montag verunstalteten Individuen Schaufenster und Fassaden mit Graffiti. Die Schmierereien fanden unter anderem in der Engelgasse statt. Ein aufmerksamer Bürger meldete die Vandalen. Bald verzeichnete die Polizei einen Erfolg: Sie schnappte zwei Männer (18, 24) und eine Frau (22).

Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Bei der festgenommenen, mutmasslichen Graffiti-Schmiererin handelt es sich um die Juso-Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi (22). Die Kantonspolizei St. Gallen bestätigt die Identität der jungen Frau. Die Politikerin zog im August 2021 in die Legislative der Ostschweizer Grossstadt ein. Ihre Themen im Rat reichen von Klimaschutz über erleichterte Einbürgerungen bis hin zu Gasimporten aus Russland. Eine gewählte Politikerin als Vandalin?

Hausbesetzerparolen an beliebtem Restaurant

Die mittlerweile entfernten Schmierereien sind eindeutig. «Sauce für Güllen» prangte beispielsweise auf der Fassade der «Sauceria», einem beliebten und erfolgreichen Restaurant in St. Gallen. Weitere Schmierereien finden sich gemäss Polizei auch am nahegelegenen Marktplatz und in der Augustinergasse. «Güllen» ist der selbstironische Begriff für die Stadt St. Gallen, in den 80er-Jahren ins Leben gerufen von Mitgliedern linker Jugendbewegungen. Ebenso bedienten sich die Vandalen der Symbolik der Hausbesetzerszene.

Auf Anfrage gibt sich der Wirt des betroffenen Restaurants wortkarg und verärgert. Er hat eine Anzeige erstattet. In der zwar lauten, aber grundsätzlich friedlichen Gasse käme es vor allem im Sommer manchmal zu eingeschlagenen Scheiben, Lärmklagen oder eben Graffitis, erzählt er.

Juso-Politikerin schweigt

Dass nun sogar eine gewählte Parlamentarierin Wände in der Öffentlichkeit verschmieren soll, ist neu. Miriam Rizvi bleibt unterdessen eine Erklärung schuldig: Die Linksaussen-Politikerin sagt Blick am Telefon, sie wolle sich nicht zum Fall äussern. Ob und inwiefern Rizvi an den Schmierereien beteiligt war, ist in Abklärung. Fest steht: Sie musste für die Spurensicherung hinhalten. Und: Ermittler inspizierten die Tatorte.

Gemäss Kantonspolizei-Sprecher Hanspeter Krüsi sind Befragungen und die Prüfung der Anzeige im Gang: «Alles Weitere ist Sache der Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen.»

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