Freihändig über die Strasse oder wagemutig eine Fussgänger-Treppe hinunter: Die Stunts der St. Galler Velokuriere «Die Fliege» haben sich auf Instagram Millionen Menschen angesehen.
Was als lustige Werbung für ihren Kurierdienst gemeint ist, könnte nun ein ernstes Nachspiel haben.
Wie FM1 Today berichtet, hat die Stadtpolizei St. Gallen wenig Freude an den Videos. In den Stunts würden «klare Regelverletzungen» vorkommen, sagt die Stadtpolizei dem Portal. So sei etwa das Fahren auf dem Trottoir verboten, genauso wie das freihändige Velofahren.
«Immer verantwortungsbewusst unterwegs»
Entscheidend sei, ob Menschen beim Videodreh in Gefahr gewesen seien. Dann drohe etwa eine Busse oder gar eine Anzeige. Im Visier der Polizei steht etwa ein Video, in dem ein Kurier eine Treppe hinunterfährt. Die Polizei werde nun mit der Firma Kontakt aufnehmen und nächste Schritte prüfen.
Der Velokurier zeigt sich bei FM1 Today einsichtig. Man sei aber dennoch «immer verantwortungsbewusst unterwegs», so der Co-Geschäftsführer der Firma. Insgesamt habe «Die Fliege» bereits über 70 Videos gedreht, in zwei Fällen seien Verkehrsregeln gebrochen worden. Das Unternehmen betont aber, dass Menschen nie in Gefahr gewesen wären.
Die Fahrer seien geschult und müssten sich an die Verkehrsregeln halten. Wer eine Busse erhalte, müsse diese selber bezahlen. Ausserdem seien die Videos «mehr lustig als ernst» gemeint, zusätzliche Aufträge wegen der Clips erhalte das Unternehmen kaum. (zis)