Mit Schlafzimmern und WLAN
Polizei hebt Mega-Hanfanlagen im Kanton St. Gallen aus

Im Kanton St. Gallen sind die Betreiber von zwei hochprofessionell betriebenen Indooranlagen aufgeflogen. Die Polizei stellte über 8700 Hanfpflanzen und über 300 Kilogramm Marihuana sicher.
Publiziert: 21.07.2021 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 21.07.2021 um 17:20 Uhr
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In den beiden Plantagen fehlte es an nichts.
Foto: KAPO SG

Die Kantonspolizei St. Gallen hat Ermittlungen gegen zwölf Verdächtige, die im professionellen Cannabisanbau beteiligt waren, abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft hatten die Beamten Anfang Jahr über 8700 Pflanzen und über 300 Kilogramm Marihuana in zwei Indooranlagen für THC-Hanf sichergestellt, wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Zusätzlich wurde eine nicht gemeldete CBD-Anlage mit rund 4'200 CBD-Hanfpflanzen festgestellt.

Die zwölf Männer waren in abwechselnder Zusammensetzung am Cannabisanbau beteiligt. Der Betreiber der Anlagen war ein 30-jähriger Schweizer, wie die Kantonspolizei schreibt. Bei den Arbeitern handelte es sich um acht Schweizer, einen slowenischen Staatsbürger mit Jahresaufenthalts-Bewilligung, sowie drei Serben ohne arbeits- und ausländerrechtliche Bewilligung im Alter zwischen 22 und 44 Jahren. Bis auf die drei Serben befinden sich inzwischen alle Verdächtigen wieder auf freiem Fuss.

Schlafzimmer, Badezimmer, Aufenthaltsräume

Aufgrund von Ermittlungen stiess die Kantonspolizei St. Gallen zuerst am 28. Januar auf eine professionell betriebene THC-Hanf-Indooranlage in Thal. Dabei wurden über 4500 Pflanzen sowie 30,5 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Weitere Ermittlungen führten die Fahnder am 1. Februar zu einer weiteren Anlage in St. Gallen. Dort wurden über 4200 Pflanzen sowie 280 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Dort wurde auch die nicht gemeldete CBD-Anlage festgestellt.

Einige der Arbeiter waren den Ermittlungen zufolge bereits 2020 auf den Anlagen tätig gewesen. Die Anlagen enthielten neben den Abteilen für die Aufzucht der Pflanzen auch Schlafzimmer, Badezimmer und Aufenthaltsräume. Ausserdem waren eigene WLAN-Netze vorhanden und ein vollständiges Belüftungs- und Bewässerungssystem.

Setzlinge an der Grenze abgefangen

Im Zusammenhang mit diesem Ermittlungsverfahren gelang es der Kantonspolizei St. Gallen zusammen mit dem Grenzwachtkorps zudem, im Februar über 5500 THC-Hanfsetzlinge an der Grenze sicherzustellen.

Der Hauptbeschuldigte Schweizer und weitere Personen sind grundsätzlich geständig, sich im professionellen Anbau von Drogenhanf beteiligt zu haben. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden rund 20 Hausdurchsuchungen vollzogen. Dabei konnte weitere Drogen- und Hanfutensilien sowie diverse elektronische Datenträger und einen Schlagstock sichergestellt werden.

Die Ermittlungsakten werden nun der Staatsanwaltschaft St. Gallen übergeben. (noo)

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