René W. (34) stand in St. Gallen vor Gericht
Kita-Pädo kriegt 4 Jahre und 6 Monate Haft!

Er war als Mann eine echte Ausnahmeerscheinung in seinem Job: Der pädophile Kita-Betreuer René W. schändete drei Buben und filmte zahlreiche weitere Opfer. Jetzt wird er zu einer Haftstrafe und Therapie verurteilt.
Publiziert: 21.01.2020 um 08:41 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2021 um 09:24 Uhr
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René W. stand heute vor dem Kreisgericht St. Gallen.
Foto: BLICK / Anja Wurm
Marco Latzer

Er wirkt schmuddelig, hat einen Bierbauch. Seine langen, fettigen Haare hat René W.* (34) zu einem Schwanz zusammengebunden. Der Ostschweizer mit ADHS-Diagnose lebte phasenweise als Punk am Rande der Gesellschaft. Als kiffender Messie hat er seine Wohnung in St. Gallen zugemüllt – auch mit benutzten Windeln.

Schon mit dieser Vorgeschichte stellt sich die Frage, wie dieser Mann jemals als Kita-Betreuer Fuss fassen konnte und auf wehrlose Kinder losgelassen wurde. Denn René W. führt nicht nur einen chaotischen Lebenswandel – sondern ist auch noch pädophil. 

Kita-Betreuer gab seinen Trieben nach

«Ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben und dachte, das sei nur eine Phase. Aber irgendwann konnte ich mich dem Sog nicht mehr entziehen», beschreibt der Kita-Betreuer seine Störung vor dem St. Galler Kreisgericht.

Auf der Anklagebank sieht sich der geständige W. mit dem Vorwurf konfrontiert, drei Kleinkinder auf widerwärtigste Art und Weise sexuell missbraucht und dabei gefilmt zu haben (BLICK berichtete)

Darüber hinaus fertigte der Pädo-Betreuer von vielen weiteren Buben explizites Bildmaterial an; zumeist während seiner Arbeit in einer St. Galler Kindertagesstätte. Eines der Opfer fesselte er dort dafür gar mit Handschellen an sich.

Und: Aus dem Darknet lädt sich René W. 4600 Porno-Videos und 61'700 Fotos herunter. Später veröffentlicht er unter dem Pseudonym «FarmMaster» in einschlägigen Foren auch eigenes Material. 

Um zur «Szene» zu gehören Pornos veröffentlicht

«Aus heutiger Sicht wollte ich Anerkennung in der Szene erreichen, damit ich nicht ausgeschlossen werde», so W. Kurios: Privat ist der Pädo-Betreuer bis 2016 mit einer Frau zusammen. Auch später führt der Poetry-Slammer, Metal-Musiker und Hobby-Fotograf Affären mit dem anderen Geschlecht. 

In diesem Rahmen kommt es zu Kindesmissbrauch: Als eine Bettgespielin für einen kurzen Zeitraum ihre eigene Wohnung verlässt, schändet René W. kurzerhand deren Sohn (21 Monate).

«Er verging sich nur an Kindern, von denen er wusste, dass sie sich nicht erinnern werden. Bei älteren hatte er Angst, erwischt zu werden», umschreibt Staatsanwältin Ursula Brasey das Vorgehen. Erst ein Darknet-Ermittler der Polizei stoppt den Pädo.

Und um gar nicht erst in Verdacht zu geraten, engagierte sich René W. öffentlich als Anti-Pädo-Missionar. Er gab ein Radiointerview und jammerte, dass männliche Betreuer unter Generalverdacht stünden. Als der Richter W. damit konfrontiert, antwortet dieser: «Ich habe damit versucht, mich zu schützen. Heute wirft das natürlich ein komisches Licht.»

Stationäre Massnahme angeordnet

Das Kreisgericht St. Gallen verurteilt René W. nun wegen mehrfacher Schändung, sexuellen Handlungen mit Kindern und Pornografie zu einer Freiheitsstrafe von 4 Jahren und sechs Monaten. Die Haft wird zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben.

Für den Kita-Betreuer setzt es zudem ein lebenslängliches Berufsverbot und eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 50 Franken. W. muss auch 22'000 Franken an Genugtuung bezahlen und die Verfahrenskosten tragen. Laut seinem Verteidiger ist der Verurteile gewillt, den Schuldspruch zu akzeptieren.

*Name geändert

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