Auf einen Blick
- Glarner Staatsanwaltschaft verhört Rektor wegen möglicher Urkundenfälschung seiner Ehefrau
- Ehefrau legte gefälschte Anerkennung für Arbeitsstelle vor
- Strafanzeige im September 2024 eingereicht, Ehefrau kündigte Anfang August
Die Glarner Staatsanwaltschaft taucht morgens mit mehreren Leuten beim Schulsekretariat von Glarus Nord im Gemeindehaus Oberurnen auf. Die Beamten schnappen sich den Computer des Rektors, um Daten zu sichern. Anschliessend nehmen sie den Rektor mit, um ihn zu verhören.
Diese Szene soll sich am Dienstag zugetragen haben, wie die «Glarner Nachrichten» unter Berufung auf Gemeindepräsident Fritz Staub schreiben. Der Rektor soll nicht der Einzige gewesen sein, der sich Fragen von der Staatsanwaltschaft anhören musste.
Strafanzeige im September 2024 eingereicht
Worum geht es? Die Ehefrau des Rektors soll, um im Schuljahr 2023/24 eine Arbeitsstelle bei der Schule Glarus Nord zu bekommen, eine mutmasslich gefälschte Anerkennung eines ausländischen Ausbildungszeugnisses vorgelegt haben. Dass ihr Ehemann von der Urkundenfälschung nichts wusste, erscheint unwahrscheinlich.
«Bei einer routinemässigen Überprüfung kamen Zweifel an der Echtheit auf», sagt Gemeindepräsident Staub der Zeitung. Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren habe mitgeteilt, sie habe das Dokument nicht ausgestellt. Die Gemeinde reagierte – und reichte im September 2024 eine Strafanzeige ein.
Ehefrau des Rektors hat bereits gekündigt
Die Angestellten der Gemeinde sind gemäss Staub am Mittwoch und Donnerstag über den Vorfall informiert worden. In einer Nachricht an die Angestellten, teilt der Gemeindepräsident mit, der Rektor setze seine Arbeit vorerst fort. Die Ehefrau des Rektors hat ihre Stelle in Glarus Nord bereits Anfang August aufgegeben.
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.