Beim Zürcher Derby hatten FC-Zürich-Chaoten am vergangenen Samstag Pyros in Richtung der GC-Ultras geworfen und dabei eine Leiter benützt. Und St. Galler demolierten nach dem Match in Luzern Busse der Verkehrsbetriebe Luzern und zündeten am Bahnhof Böller und Petarden.
Er verurteile die Ausschreitungen aufs Schärfste, sagte Fässler gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» vom Freitag. «Wir müssen sie zum Anlass nehmen, um mit noch grösserer Verbindlichkeit gesamtschweizerische Lösungen zu diskutieren», sagte der St. Galler Justiz- und Sicherheitsdirektor im Interview.
Taskforce soll Lösungen vorschlagen
Das Hooligan-Konkordat, das 2007 von der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren-Konferenz (KKJPD) ins Leben gerufen und 2012 verschärft wurde, bietet laut Fässler genügend polizeiliche Instrumente. «Es mangelt aber an einem einheitlichen Vollzug des Konkordats.» Auch würden nicht sämtliche Instrumente eingesetzt.
Eine Taskforce aus Vertretungen der Kantone, Polizeikorps, Vereine, der Liga, Fanarbeit und Fanorganisationen soll bis im kommenden Frühjahr mögliche Lösungen vorschlagen. Infrage kommen laut Fässler insbesondere die Ausweispflicht und Kombitickets oder allenfalls wirksame Alternativen bei den Fantransporten.
Identitätskontrolle ist technisch machbar
Eine Identitätskontrolle an Fussballspielen mit bis zu 20'000 Zuschauern galt lange Zeit als technisch nicht umsetzbar. Dieses Argument zählt für Fässler «jetzt definitiv nicht mehr». Die funktionierende Kontrolle der Covid-Zertifikate zeige dies.
Ein wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzepts ist laut dem KKJPD-Präsidenten und SP-Politiker Fässler auch die Fanarbeit. Diese habe sich bewährt. «Aber sie erreicht jenen harten Kern von Chaoten nicht, der sich in der grossen Mehrheit friedlicher Fans verstecken kann.»
(SDA)