Schüler strömen wieder in Scharen ins Klassenzimmer – auch im Oberwallis. Seit drei Wochen gehen in den dortigen Schulhäuser täglich Tausende Kinder ein und aus – und sie scheinen sich enorm schnell mit dem Coronavirus anzustecken, wie der «Walliser Bote» berichtet.
Zahlen des Kantons zeigen, dass sich das Virus bei den Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren rasant ausbreitet. Vor Schulbeginn gab es im deutschsprachigen Teil des Kantons in dieser Altersklasse 43 Fälle und nach der ersten Schulwoche bereits 64.
Neuansteckungen im Oberwallis haben sich verdoppelt
Nach zwei Schulwochen hat sich die Zahlen der Neuansteckungen fast verdoppelt. Den kantonalen Gesundheitsbehörden aus den Primar- und Orientierungsschulen wurden bereits 173 Corona-Fälle gemeldet. Damit steckten sich im Oberwallis mehr Menschen mit dem Coronavirus an als im französischsprachigen Mittel- und Unterwallis.
Ein möglicher Grund sei, dass die Schulen im Oberwallis eine Woche früher begannen als im Unterwallis, schreibt die Zeitung. Kinder, die sich in der Schule angesteckt haben, könnten das Virus im Familienumfeld verbreitet haben.
Keine Maskenpflicht mehr
Die Schutzmassnahmen sind an den Walliser Schulen nicht mehr so streng wie im vergangenen Schuljahr. Obwohl die Pandemie und ihre Varianten noch immer ein Grund zur Sorge seien, werde auf das Tragen von Schutzmasken verzichtet, schrieb das Departement für Volkswirtschaft und Bildung vor dem Schulstart.
Die Quarantäne-Regelung sehen die Schulen ebenfalls lockerer als letztes Jahr: Auch wenn es mehrere Corona-Fälle in einer Klasse gibt, müssen nur die kranken Schüler zu Hause in Isolation bleiben – es wird nicht die gesamte Klasse unter Quarantäne gestellt.
Nur zwei Prozent sind geimpft
Unter den Schulkindern bis zu 15 Jahren sind nur die wenigsten geimpft. Gerade mal zwei Prozent dieser Alterskategorie haben beide Piks erhalten. Aktuell zeigt sich aber, dass der Impftrend unter den Schülern wieder zunimmt.
Wie der «Walliser Bote» schreibt, könnte die tiefe Impfquote bei Kindern und Jugendlichen damit zu erklären sein, dass Kinder bei einer Corona-Erkrankung ein kleines Risiko für schwere Verläufe haben. (gin)