Nun räumt sie ihren Posten
Sexismus-Vorwürfe gegen St. Galler Schulleiterin

Schon wieder kommt es an einer St. Galler Schule zu Spannungen. Dieses Mal stehen Sexismus-Vorwürfe gegen eine Schulleiterin im Raum. Diese hat reagiert – und gekündigt.
Publiziert: 01.05.2023 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2025 um 11:24 Uhr
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Anfang April gab es eine Kündigungswelle in der Schule Grossacker in St. Gallen.
Foto: Stadt St.Gallen

Eine Schulleiterin in St. Gallen räumt ihren Posten. Anfang April gab sie bekannt, dass sie nur noch zum Ende des Schuljahrs bleibt. Grund dafür sollen Differenzen mit dem Lehrerteam gewesen sein.

Erst kürzlich ereilte die St. Galler Schule Grossacker ein ähnliches Schicksal – im April kündigten 16 Lehrer wegen Konflikten mit der Leitung. So weit sollte es diesmal nicht kommen, dafür sorgte der Lehrerverband.

In diesem Fall soll der Schulleiterin zur Kündigung geraten worden sein, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Demnach hatten Lehrer angekündigt, nicht «unter diesen Umständen» weiterarbeiten zu wollen. Was war passiert?

Die Liste der Vorwürfe ist lang. Beim Weihnachtsessen hatte die Schulleiterin keine Worte des Dankes für ihr Team übrig, steht in dem Schreiben der Lehrer, das der Zeitung vorliegt. 

Sie reagierte emotional und laut

«Bei unterschiedlicher Meinung fühlte sie sich sofort persönlich angegriffen», heisst es weiter. So seien Gespräche der Leiterin mit ihren Kollegen oft emotional aufgeladen und laut gewesen. Konstruktive Kritik und Verbesserungswünsche seien nie angenommen worden.

Zu wichtigen Terminen und Ereignissen fehlte die Schulleitung – oft auch kurzfristig. Und: «Sie hat aktiv die Spaltung betrieben.» So sei ein Schulhaus dem anderen stets bevorzugt worden.

Immer wieder soll die Rektorin zudem im Lehrerzimmer sexistisch und abfällig über das Personal gelästert haben. «All das hat Respekt und Autorität zum grössten Teil verspielt», heisst es im Schreiben. Schliesslich wandten sich die Lehrer an den Lehrerverband.

Lehrer bleiben

«Wir haben schnell gemerkt, wie verfahren die Situation bereits ist, und dass der Fall zur Dienststelle Schule und Musik muss», sagt Tamara Wenzler, Präsidentin des Verbands, gegenüber dem «Tagblatt». Doch noch bevor die Streitschlichtung richtig beginnen konnte, kündigte die Schulleiterin.

Wie es jetzt an der Spitze weitergeht, ist unklar. Noch seien nicht viele Bewerbungen eingegangen, sagt Wenzler. Und: «Da kann ein Schulamt nicht sehr wählerisch sein.» (jwg)

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