Auf einen Schlag fallen 25 Lehrer an der Primarschule Rüterwis in Zollikon ZH weg. Sie haben gekündigt. Zu gross waren die Differenzen mit der Schulleitung, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Dabei sollte eine Mediation im November 2022 die Wogen glätten. Ohne Erfolg.
Es sind nicht nur junge, sondern auch ältere Lehrkräfte dabei, die schon länger an der Schule unterrichten. Schon länger sei die Situation nicht tragbar gewesen.«Aber die Schulleitung und die Schulpflege wollen den Ernst der Lage nicht wahrhaben», sagt einer der Lehrer, der gekündigt hat, zum «Tages-Anzeiger».
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«Wir haben nicht damit gerechnet»
Alles begann im März 2022. Damals übernahm eine neue, zweiköpfige Leitung die Schule. Der Führungsstil wird von Lehrern als autoritär bezeichnet. «Sie stellten alle Abläufe auf den Kopf, angefangen von der Pausenglocke über das Budget bis hin zur Bestellung von Lehrmitteln», so ein Lehrer. Es sei einfach entschieden worden. Eine Rücksprache mit den Lehrern habe es nicht gegeben. Wer nicht mitzog und gar die Entscheidungen infrage stellte, der wurde ins Visier genommen.
Es stimmt, dass es Probleme gab, erklären die Zolliker Schulpräsidentin Claudia Irniger und Urs Rechsteiner, Leiter Bildung der Gemeinde. Allerdings habe nur ein Teil der Kündigungen direkt etwas mit der Schulleitung zu tun. Sie räumen aber auch ein: «Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Lehrpersonen kündigen.»
Erfolglose Mediation
Die Kündigungswelle in Zollikon ist kein Einzelfall. Erst am Wochenende sorgte der Abgang von 16 Lehrern an der Schule Grossacker in St. Gallen für Schlagzeilen. Auch hier gab es Ärger mit der Schulleitung. Und: Auch hier sollte eine Mediation die Situation entschärfen. Ebenfalls ohne Erfolg.
Dass es ausgerechnet jetzt so viele Abgänge an Schulen gibt, hängt nicht nur mit der Schulleitung zusammen. Das Datum ist entscheidend. Denn: Lehrer müssen bis zum 31. März kündigen. Nur so ist es möglich, dass sie im Schuljahr noch die Stelle wechseln können. (jmh)
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