«Wir rechnen mit einer neuen Flüchtlingswelle»
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Teamleiter Ukraine-Operation:«Wir rechnen mit einer neuen Flüchtlingswelle»

Nothilfe, Planung und Taschengeld für Flüchtlinge
Das passiert mit Millionen-Spendengeldern ans Schweizerische Rote Kreuz

Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hat über 25 Millionen Franken für Nothilfe in der Ukraine gesprochen. Was genau mit dem Geld passiert, ist allerdings oft unklar. SRK-Direktor Markus Mader erklärt, wo die Mittel hinfliessen.
Publiziert: 20.04.2022 um 00:07 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2022 um 14:18 Uhr
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SRK-Direktor Markus Mader erklärt, was mit den Spendengeldern für die Ukraine passiert.
Chiara Schlenz und Karin Frautschi

Seit beinahe zwei Monaten dauert der Krieg in der Ukraine an. Bis Mitte April flüchteten laut Angaben des UNHCR bereits 4'736'471 Personen aus dem Land, 36'336 geflüchtete Zivilpersonen befinden sich in der Schweiz. Um den vom Krieg betroffenen Personen zu helfen, hat das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) vergangene Woche weitere zehn Millionen Franken gesprochen.

Somit wird das vom Krieg betroffene Land mit insgesamt 25 Millionen Franken unterstützt. Das Geld kam hauptsächlich über Spenden zusammen. Wie Markus Mader (59), der Direktor des SRK Blick erklärt, war die Solidarität in der Bevölkerung noch nie grösser. Er könne versichern, dass das gespendete Geld am richtigen Ort eingesetzt werde. Trotz der grossen Solidarität mag sich der eine oder andere Spender allerdings fragen: Wohin geht mein Geld, wenn ich es mal gespendet habe?

Fokus auf Gesundheit und Unterstützung der Vertriebenen

Michael Kramer (52), Teamleiter der Ukraine-Operation des SRK, sagt zu Blick: «Wir fokussieren uns bei der Verteilung der Gelder primär auf zwei Themenfelder: Das eine ist die Gesundheit, das andere die Unterstützung für Vertriebene.» Bei der Gesundheit gehe es darum, fehlende Medikamente, Verbandsmaterial oder chirurgische Instrumente zu liefern. Auch Generatoren bereitzustellen, falls es zu Stromausfällen komme.

«Zudem unterstützen wir Flüchtlingszentren, die wir mit mehreren Tausend Betten, Matratzen und Decken ausstatten. Wir verbessern auch die sanitären Installationen», erklärt Kramer. Und: Statt Material herauszugeben, werden vermehrt auch Geld oder Gutscheine an die Menschen verteilt. Damit sie sich selber kaufen können, was sie brauchen. Damit wird gleichzeitig auch die lokale Wirtschaft unterstützt.

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Viel Geld, das verteilt werden muss

Dazu schliesse das Rote Kreuz Verträge mit Supermärkten oder Firmen ab, die Baumaterialien vertreiben. Das SRK steuere vor allem technische Expertise und finanzielle Unterstützung an das Projekt bei. Denn: «Wenn jede Familie pro Monat umgerechnet 200 Franken erhält und man das auf 50'000 Menschen ausweitet, ist das viel Geld, das verteilt werden muss», sagt Kramer.

Das SRK fokussiert sich derzeit mit seiner Hilfe auf den Westen der Ukraine. Konkret: auf die beiden Oblaste Iwano-Frankiwsk und Ternopil. «Aber wir unterstützen selbstverständlich auch das Rote Kreuz in der Ukraine, damit es die Hilfe im ganzen Land verteilen kann», sagt Kramer.

Ein Viertel der Gelder sollen in der Schweiz eingesetzt werden

«Bis ein Viertel der Geldern wollen wir auch hier in der Schweiz einsetzen», sagt SRK-Direktor Mader. Momentan belaufe sich dieser Betrag auf rund drei Millionen Franken. Man wolle einerseits Kantone und Gemeinden unterstützen. Andererseits wolle sich das SRK auch für die psychosoziale Unterstützung der Flüchtlinge einsetzen, sagt Mader. Diese sei für Kriegsflüchtlinge dringend notwendig.

In der Schweiz kam immer wieder Kritik auf, dass Gastfamilien und Flüchtlinge zugleich nicht genug finanzielle Mittel von Bund, Kantonen und Gemeinden erhalten würden.

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