Neue Studie zeigt erstaunlichen Effekt
Diese Jobs erhöhen deine Chancen beim Daten

Millionen Menschen haben ihr Vertrauen bei der Partnersuche in Dating-Apps gesetzt. Forscher aus Deutschland haben nun Erkenntnisse darüber geliefert, mit welchen Berufen man beim anderen Geschlecht besonders gross auftrumpft.
Publiziert: 19.05.2024 um 13:29 Uhr
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Millionen Menschen haben ihr Vertrauen bei der Partnersuche in Dating-Apps gesetzt.
Foto: Getty Images
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Cédric HengyRedaktor News

Dating-Plattformen wie Tinder oder Bumble haben die Partnersuche revolutioniert. Schliesslich war es noch nie so einfach wie heute, bei einem derart grossen Pool an Profilen auf die Traumfrau oder den Traummann zu stossen. 

Nebst dem Aussehen, für viele wohl einer der wichtigsten Faktoren, gibt es aber noch eine Menge anderer Gründe, warum Liebessuchende entweder links oder rechts swipen, ein Profil also entweder ablehnen oder es liken.

Daten von über 1,6 Millionen Männern und Frauen

Wie die «Sonntags-Zeitung» berichtet, scheint ein wichtiges Kriterium bei der Partnerselektion auch der Beruf zu sein. Darauf deutet zumindest eine Untersuchung hin, welche die Soziologin Lena Hipp von der Universität Potsdam und ihr Team kürzlich veröffentlicht haben. 

Obwohl die Untersuchung in Deutschland stattfand, betont das Forscherteam im Studienbericht, dass die Ergebnisse tendenziell auch auf andere Länder, darunter auch die Schweiz, anwendbar seien. «Deutschland und die Schweiz sind nicht so unähnlich. Es ist daher durchaus plausibel, dass man hier auf ähnliche Ergebnisse stossen würde.»

Insgesamt werteten Hipp und ihre Crew Daten von mehr als 1,6 Millionen Männern und Frauen in Deutschland im Alter von 18 bis 65 aus. Und siehe da: In der Welt der Dating-Apps wird offenbar knallhart selektioniert. Obwohl das Einteilen in klassische Frauen- und Männerberufe heute vielerorts als altmodisch gilt, scheint beim Online-Dating ein anderes Regime zu herrschen. 

Fake-Profile bei Dating-Apps hochgeladen

So zeigt sich etwa, dass heterosexuelle Frauen und Männer, die einen für ihr Geschlecht eher untypischen Beruf ausüben, auch eher Federn lassen müssen und seltener mit einem Partner oder einer Partnerin in einem Haushalt leben. Zwar treffe das laut den Forscherinnen auf beide Geschlechter zu. Bei Männern mit einem sogenannten Frauenberuf sei der Effekt jedoch um einiges ausgeprägter.

Um zu testen, ob solche Personen tatsächlich wegen ihrer Berufswahl einen Preis auf dem Dating-Markt zahlen, erstellte das Forscherteam mehrere Profile auf Dating-Apps. So geisterte plötzlich das fiktive Profil einer 28-jährigen Anna im Netz herum, wobei ihr Profil einmal mit der Berufsangabe Lehrerin und einmal mit Ingenieurin versehen wurde. Ebenfalls wurde der Account eines Christians, 31 Jahre, hochgeladen. Auch er war abwechslungsweise als Lehrer oder Ingenieur zu finden.

23 Prozent weniger Likes bei männertypischem Beruf

Das Ergebnis spricht Bände: Ingenieurin Anna war bei den Männern um einiges unbeliebter als die Lehrerinnen-Version. Ganze 23 Prozent weniger Likes erhielt das Profil im Falle des männertypischen Berufs. Auch bei Christian reagierten die Frauen eher abweisend, wenn er ihnen als Lehrer angezeigt wurde. Poppte jedoch die als eher männlich geltende Berufsbezeichnung Ingenieur auf, zeigte sich das auch bei den Likes. 

Doch was erklärt diesen Effekt? «Für Männer gelten schon von klein auf strengere Massregelungen als für Mädchen, wenn sie sich nicht geschlechtskonform verhalten», sagt etwa die Schweizer Entwicklungspsychologin und emeritierte Professorin Pasqualina Perrig-Chiello. «Diese Tendenz spielt dann bei der Partnerwahl eine Rolle: Männer, die sich nicht konform verhalten, sind als Partner nicht attraktiv.»

Aussehen beseitigt alle Vorurteile

Auch die jüngste Untersuchung aus Deutschland stützt diese Aussage. Im Studienbericht heisst es etwa, diese unterschiedlichen Erfolgsaussichten bei für das Geschlecht untypischen Berufen «könnte diese Frauen davon abhalten, in einem Geschlechts-untypischen Beruf zu arbeiten». Der gleiche Schluss sei auch für Männer anwendbar.

Eine Ausnahme gebe es jedoch, die selbst den untypischsten Beruf in den Schatten stellt: das Aussehen. Bei sehr attraktiven Frauen in unkonventionellen Berufen minimiere sich der Effekt nämlich. Sie würden demnach nur knapp weniger Matches als Frauen mit einer KV-Lehre oder einem Pflegeberuf erhalten. Bei umwerfend gut aussehenden Männern gehe es sogar so weit, dass die Berufswahl für Frauen keine Rolle spiele.


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