Neue Durchsage bei Suiziden
SBB sprechen bald nicht mehr von «Personenunfall»

Bisher wurden Suizidvorfälle in Durchsagen jeweils als «Personenunfall» betitelt. Doch aufgrund des Nachahmungseffekts wird nun eine neue Durchsage eingeführt.
Publiziert: 14.05.2024 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2024 um 22:18 Uhr
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Die SBB informieren bei Personenunfällen künftig anders. Statt «Personenunfall» soll nur noch von «Fremdereignis» gesprochen werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Fabienne MaagPraktikantin News

«Personenunfall» war bisher die Durchsage, die durch die Bahnhöfe und die entsprechenden Züge hallte, wenn jemand einen Suizid auf den Schienen begangen hatte. Die direkte Kommunikation des Ereignisses kann jedoch zu einem Nachahm-Effekt führen. 

2015 ergriffen die SBB deshalb die Massnahme, dass die Durchsage «Personenunfall» nur noch im Bahnhof, in dem der Suizid stattgefunden hatte und in den direkt betroffenen Zügen kommuniziert wurde, berichtet die «Luzerner Zeitung». Dies soll sich nun ändern. 

Wie aus Protokollen der «Nationalen Kommission Kundeninformation» ersichtlich wird, ändern die SBB künftig ihre Durchsagen. Dabei steht die Kunden-Transparenz im Zentrum. Die SBB wollen den Passagieren aufzeigen, dass Ausfälle und Störungen nicht in ihrer alleinigen Verantwortung stehen. «Mit dieser Änderung soll der Kundschaft transparent aufgezeigt werden, dass die Auswirkungen eines Personenunfalls auf den Bahnbetrieb nicht das Verschulden der Eisenbahnverkehrsunternehmen sind», heisst es. 

«Fremdereignis» statt «Personenunfall»

Der Vorschlag wurde mit Expertinnen und Experten diskutiert. Die neue Lösung: die Umformulierung des Begriffs «Personenunfall». Neu wird nur noch von einem «Fremdereignis» gesprochen.

Unter «Fremdereignis» fallen jedoch nicht nur Suizide. Auch Personen und Tiere in Gleisnähe, Kollisionen mit Tieren, Hindernisse auf Gleisen oder Polizeieinsätze aller Art fallen unter den Begriff, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt. In Bussen und Trams soll «externes Ereignis» als Grund genannt werden – und zwar bei allen Störungen, die nicht direkt im Einflussbereich des zuständigen Verkehrsbetriebs liegen. 

So würden Nachahmungstaten gering gehalten, wie SBB-Sprecher Bas Vogler zur «Luzerner Zeitung» sagt. «Gleichzeitig soll die Kundschaft möglichst transparent über die Auswirkungen auf den Bahnverkehr informiert werden.» Dieses Modell durchläuft nun eine Testphase von zwei bis drei Jahren.

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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